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c. Erdfälle und Höhlen.

Die dem Alpplateau angehörige Markung Erkenbrechtsweiler enthält, so viel bis jetzt bekannt ist, vier Erdfälle von unbedeutendem Umfang. Als ein solcher stellt sich auch die sogenannte Höllengrube auf der Höhe zwischen dem Thal- und Mark-Bach (M. Ober-Boihingen) dar, die einen Umfang von 100' und eine Tiefe von 15' hat. Diese Einsenkung soll ums Jahr 1750 entstanden seyn, und sich nach und nach erweitert haben.

Daß Felshöhlen den klüftigen Jura auch hier durchsetzen, ist nicht zu bezweifeln, doch mündet, so weit wir unterrichtet sind, nur eine einzige derselben zu Tage aus, das sogenannte Bauerloch, eine Tropfsteinhöhle am Fuße des Neuffener-Festungsberges, an der Grenze des braunen und weißen Jura (1524 Pariser Fuß nach Schübler); man kann gegen 200 Schritte in dieselbe eindringen. Eine Volksmeinung, die von der Falkensteiner-Höhle[1] herrscht, findet man auch hier, daß nämlich das Wasser, wenn es im Lenninger-Thal schnell anläuft oder der Schnee abgeht, zu diesem hohlen Felsen seinen Ausgang nehme. – Ältere Leute in Erkenbrechtsweiler wollen von einer Höhle unter dem Burgwald auf der Markung dieses Ortes wissen, vermögen aber nicht, den Eingang derselben anzugeben. Ums Jahr 1811 soll sie einem gefährlichen Wilderer zum Aufenthalt gedient haben. – Daß die berühmte Ulrichshöhle bei Hardt mit Unrecht diesen Namen trägt und von jeher eine Felsenspalte war, wird unten in der Ortsbeschreibung gesagt werden.


d. Erhebung und Höhenbestimmungen.

Zu unserem Bedauern sind wir nicht im Stande, über die Höhenverhältnisse des Bezirks befriedigende Daten mitzutheilen, da nur unvollständige Messungen, namentlich in

  1. Über die Falkensteiner-Höhle s. unten Grabenstetten.
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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_008.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)