Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der sog. Landgraben, die bekannte Verschanzung, welche der Markgraf von Baden während des Reichskriegs gegen die Franzosen von 1689–1697 errichten ließ, zog von der Leonbronner Markungsgrenze über die Sternenfelser und Diefenbronner Markung und ist an mehreren Stellen noch leicht erkennbar (s. auch den Abschnitt Alterthümer).

Zur Geschichte des Orts vgl. Klunzinger Zaberg. 3, 224 ff. Die älteste Namensform ist Sterinvels. Besitzer waren die freien Herren (liberi, nobiles) von Sternenfels. Ihr Wappen ein silberner Schild, darin ein rother siebenstrahliger Stern über einem fünfgipfligen blauen Felsen. Zuerst genannt wird Conrad I., der die Schwester Liutfrieds von Helmsheim zur Gattin hatte. Seine Söhne sind Conrad, Werner und Ulrich. Mitglieder des Geschlechts finden sich häufig in wirtembergischen und badischen Diensten. Von den Grafen von Kazenelnbogen trugen sie zu Lehen Kürnbach, und von Wirtemberg Schloß und Stadt Ochsenberg, Zaberfeld, Leonbronn, Michelbach, den Riesen- und Pfitzhof, welche Lehen 10. Februar 1749 Ludwig Bernhard von Sternenfels an das Herzogthum zurückgab und ihm das Eigene um 300.000 fl. verkaufte, woraus ein Fideicommiß gebildet wurde.

Schon 5. März 1320 verpfändete Engelhard von Liebenstein die halbe Burg Sternenfels mit dem Gut Sternenfels und halb Kürnbach an Wirtemberg (Archivurk.). Die Einlösung unterblieb, und 1383 versprechen die Bewohner von Sternenfels und halb Kürnbach, sich nicht von Wirtemberg zu trennen (Stälin Wirt. Gesch. 3, 331). 1401 jedoch gestattete Graf Eberhard der Milde dem Ulrich von Sternenfels und dem Eberhard Wider die Einlösung von Burg und Weiler Sternenfels und halb Kürnbach, versetzte auch 1402 dem letzteren seinen Theil, bis er 1469 wieder eingelöst ward. 8. November 1484 versprach Graf Eberhard der jüngere seinem Hofmeister Ulrich von Flehingen, ihn nach Eberhard des älteren Tod mit diesen Gütern zu belehnen. 1486 aber erhielt Barthel Lutz, Forstmeister im Stromberg, auf 10 Jahre seinen Sitz auf der Burg (Gabelk.). 1519 nahm Werner Kölsch von Manderscheit im Namen des schwäbischen Bundes das Schloß. 1521 verpfändete K. Karl V. seinem Burgvogt zu Sternenfels, Peter Scheer, die Burg mit Leonbronn und halb Kürnbach, da er aber sich in Franz von Sickingens Händel einließ, wurden die Güter 1523 ihm genommen und 1524 dem Michael von Sternenfels gegeben, was H. Ulrich 1534 bestätigte. Damals und noch später war das Schloß gut erhalten und 1623 von einem Forstknecht bewohnt. Auch war allda ein übel Gefängniß für die Wilderer. Erst 1778 wurde es an einen Privatmann verkauft und abgebrochen.

Was die Schicksale des Dorfs betrifft, so wurde es 1360 vom Pfalzgrafen Ruprecht zerstört (Pfaff, Msc.; vgl. Martens Kriegsereignisse

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0295.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)