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Bretten zog; der Weg scheint römischen Ursprungs zu sein, was indessen nicht nachgewiesen werden kann.

Unweit dieser Straße in den sog. Haselwiesen findet man zuweilen noch Bauschutt, Ziegel etc.; hier soll nach der Volkssage eine Stadt Namens „Rothsalmbach“ gestanden sein und noch wird daselbst ein Brunnen, der einst der Stadtbrunnen war, gezeigt; auch soll ein Thor in Bretten das Rothsalmbacher Thor genannt worden sein. Ohne Zweifel stand hier eine römische Niederlassung, deren letzte Reste zu dieser Sage Veranlassung gaben; vielleicht wurde auch auf eine ehemalige römische Niederlassung im Mittelalter ein Wohnplatz gegründet, der sehr früh wieder abging. Etwa 1/2 Stunde nordwestlich von Ölbronn stand an dem linken Steilabhang des Salzathales eine Burg, von der noch Graben und Wall, wie auch weniges Gemäuer sichtbar sind. Auf der Anhöhe am Weg nach Nußbaum wird eine Stelle die Burg genannt; ob hier wirklich eine Burg oder vielleicht ein römischer Wohnplatz stand, läßt sich, da alle Spuren fehlen, nicht bestimmen. Eine viereckige Schanze, die zu der bekannten, lang hinziehenden Befestigungslinie gehörte, hat sich noch ziemlich gut auf dem Eichelberg erhalten. In der Richtung von Klein-Villars und Nußbaum soll der sog. Laugeist gehen, gegen Bauschlott und Dürrn der Hohebaumgeist, im Erlenwald der sog. „Rundhütle“, ein ehemaliger Jäger.

Der Ort Elbrunne gehörte vermuthlich zum Reichsgut und kam dann an die Herren von Enzberg. Aber auch Kloster Maulbronn erhielt hier Besitz, und zwar wohl schon durch Bischof Günther. 1203 übergaben die Verwandten der Enzberger, Albrecht und Conrad von Niefern, dem Kloster ihren Theil des Patronatsrechts hier. 1244 ließ es sich durch Bischof Conrad V. von Speier das Recht bestätigen, den Ort kirchlich zu versehen, 1261 durch ein geistliches Schiedsgericht den Zehnten daselbst. Beides hatte der Pfarrer von Bauschlott streitig gemacht. Nach längerem Streit verzichten die Enzberger zu Gunsten des Klosters auf die Vogtei, 1270–85 (s. bei Eilfingen), dem so der Ort nun gehörte. 1357 verkaufte Wilhelm von Wunnenstein dem Kloster seine Leibeigenen in Ölbronn. – 26. Juli 1622 wütheten hier die Croaten, 13. Juni 1674 plünderten die Lothringer. – In den neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts mußte der Pfarrer in Maulbronn Wohnung nehmen. – Mai 1734 plünderten die Franzosen.


Ötisheim, mit 4 Bahnwärterhäusern,
Gemeinde II. Kl. mit 1393 Einw, wor. 1 Kath. a) Ötisheim, Pfarrdorf mit Marktrecht, 1235 Einw., b) Corrès Weiler, 114 Einw., c) Erlenbach Weiler, 44 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Michaelsberg, O-A. Brackenheim eingepfarrt. 5/4 Stunden südlich von Maulbronn gelegen.


Auf der äußersten Spitze eines westwärts gegen weitgedehnten Wiesengrund auslaufenden Flachrückens liegt der ansehnliche, übrigens

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)