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1254 gehörte sie dem Bisthum Speier (Stälin, Wirt. Gesch. 2, 751). 1366 hatte den Kirchensatz und Widemhof Werner von Hoheneck als gräflich Vaihingensches Lehen von Wirtemberg und ließ durch den Grafen Eberhard den Truchseß Heinrich von Hefingen damit belehnen (Gabelk.) Am 21. März 1425 aber hatte ihn Georg von Enzberg und verkaufte ihn mit Einwilligung Wirtembergs ans Kloster Maulbronn. 22. August 1479 wurde die Kirche dem Kloster incorporirt.

Im Illinger Wald befand sich ein Lollhardenhaus (Sattl. Graf. 4. 68, s. auch unten).

1504, 26. Mai, versammelte sich hier Herzog Ulrichs Heer. Der Ort wurde gebrandschatzt.

Überhaupt hatte Illingen, an der Hauptstraße von Württemberg nach der Pfalz gelegen, oft Durchzüge und Einlagerungen von Truppen zu erleiden, so wieder Mai 1534 ein Lager der österreichischen Truppen, Juli 1543 einen Durchzug von 11.000 Mann Spaniern und Italienern unter K. Karl V., 8. Aug. 1635 ein schwedisches Quartier. Sept. 1692 nach dem Treffen bei Ötisheim wurde es von den Franzosen geplündert. 1693, 21. und 22. Juli, stand hier wieder ein französisches Heer unter dem Dauphin, 20. Sept. 1704 Fußvolk der gegen Frankreich verbundenen Heere, 26. Mai 1707 der Herzog von Württemberg, worauf 3.–5. Juni und 2. Juli wieder die Franzosen folgten. Auch 25. Aug. 1741 kamen solche durch.

Etwa 1/4 Stunde nördlich von Illingen wird im Sulzbach-Thälchen eine Stelle „beim Bruderhaus“ genannt, hier stand das schon genannte Lollhardenhaus. Von dieser Stelle etwa 1/8 Stunde entfernt steht im Wald Brand ein einfaches Steinkreuz, das „Bubenkreuz“ genannt.


Klein-Villars,
Gemeinde III. Klasse mit 221 Einw., worunter 1 Kath., Dorf, Filial von Ölbronn, die Kath. sind nach Michaelsberg eingepfarrt; 5/4 Stunden westlich von Maulbronn gelegen.


Der kleine nur eine Straße bildende Ort hat eine geschützte Lage an einem leicht ansteigenden Abhange gegen ein kleines Seitenthälchen des Salzathals und besteht meist aus niedlichen einstockigen Häusern, die sich in mäßigen Entfernungen, durch Hofräume und Gärtchen getrennt, an der gut unterhaltenen gekandelten Ortsstraße lagern. Obstbaumgärten umgeben den freundlichen Ort, der erst im Jahr 1699 von eingewanderten Waldensern gegründet wurde.

Die kleine, 1737 erbaute Kirche, mit einem Dachreiter auf dem First, steht an der Südwestseite des Dorfs und hat nichts bemerkenswerthes;

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)