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hoher Punkt den Namen Wachtkopf, hier hatten die Römer ohne Zweifel einen Wachposten zur Überwachung der im Thal gelegenen Niederlassung und des Thalübergangs angelegt.

Zunächst (südlich) am Ort befindet sich ein gegen 19′ hoher und 140′ im Durchmesser haltender, künstlich aufgeworfener Hügel, der im Jahr 1824 auf Veranlassung des statistisch topographischen Bureaus unter der Leitung des damaligen Pfarrers Mörike in Horrheim untersucht wurde. Man fand in seinem oberen Theil einige Fuß unter der Oberfläche verschiedene Thierknochen, ein Messer, ein Hufeisen, einen Sporn und einen Steigbügel, in der Tiefe und auf dem Grund desselben aber Bruchstücke von altgermanischen Gefässen und vielfach Kohlen. Aus dem Ganzen geht hervor, daß wir es hier mit einem großartigen altgermanischen Grabhügel zu thun haben, während die in dem obern Theil des Hügels gefundenen Gegenstände, wie Steigbügel, Sporn etc. einer weit späteren Periode angehören und auf irgend eine Weise in den Hügel kamen.

In der Weidbeschreibung des Steinbacherhofs findet man, daß daselbst ein Kirchlein (Kapelle) stand.

Durch Gündelbach führen zwei Straßen, eine westlich, die andere östlich des Gündelbachs, die westlich ziehende führt den Namen des Heiligen St. Laurentius „Lorenzenstraße“, die östliche den Namen von dessen Schwester „Catharina“.

Gündelbach heißt zuerst Ginderandebach, dann Gindratebach, Ginterbach, Gindeltbach 1330. Der Ort kam von den Kraichgaugrafen an die Grafen von Ingersheim und von ihnen als eigen an die Grafen von Vaihingen; von diesen an das Kloster Maulbronn.

Kloster Hirschau erhielt von Schwigger von Eberdingen eine Hube hier, die es dem Kloster Reichenbach nach 1120 abtrat (Cod. Hirs. 42 b). Kloster Maulbronn erhielt zuerst 26. Juni 1241 Güter und Einkünfte nebst einem Leibeigenen hier durch Vermächtniß des Belrein von Eselsberg. 1. Dezember 1277 verkauft ihm Graf Conrad von Vaihingen Schulden halber die Hälfte von Gündelbach um 400 Pfund Heller und leistet zugleich auf sein Vogtrecht an den Hof Steinbach (s. u.) Verzicht. Die andere Hälfte kaufte es 10. März 1339 um 200 Pfund, und 22. August 1355 den Wald Schreckenstein. Außerdem kaufte das Kloster noch von verschiedenen Besitzern hier Güter, so vom Kloster Herrenalb, den Herrn von Bromburg, Enzberg und Wunnenstein. 13. Dezember 1286 verkaufen Berthold, Ulrich, Conrad und Volmar von Bromburg dem Kloster Weingefälle hier. 17. Juni 1287 vermacht Irmengard von Besigheim dem Kloster ein Weingefäll, das sie von Conrad von Bromburg gekauft hat, und am gleichen Tag vermachen ihm Bönre, Hildebrand und Albert, genannt Schocher, solche daselbst. 1. August 1291 verkaufen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0230.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)