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ist in ganz gutem Zustande und wird durch 3 Farren nachgezüchtet; mit Vieh, theilweise auch mit gemästetem, wird einiger Handel auf benachbarten Märkten getrieben.

Ein fremder Schäfer läßt den Winter über 200 St. spanische Schafe auf der Markung laufen, die auch im Ort Überwinterung finden.

An Stiftungen zu Armenzwecken sind 1035 fl. vorhanden.

Auf einer Bergspitze zunächst (östlich) am Ort stand die Burg der Herren von Freudenstein, welche sie nebst dem Dorf 1313 an das Kloster Maulbronn verkauften; sie ist bis auf wenig Gemäuer und den im Osten der ehemaligen Burg quer über den Bergrücken laufenden Burggraben abgegangen.

Die Orte (Froudenstein, Hunenclingen) waren zuerst vermuthlich Reichsgut, sodann Roßwagisch. Lehensleute derer von Roßwag waren die Herrn von Freudenstein. April 1209 verkauft Walther von Freudenstein mit Zustimmung seines Herrn, Markgrafen Hermann von Baden, dem Kloster Herrenalb hier Güter (Stälin Wirt. Gesch. 2, 334). 1251 erscheint Dietrich von Freudenstein (Mone Zeitschr. 1, 225), 1262 Dietrich und sein Bruder Berthold (eb. 254). Mit ihnen starb dieses Geschlecht aus, und sein Erbe Marquard von Bretten, sowie dessen Söhne Dietrich, Berthold, Marquard und Albert nannten sich 1270 „von Freudenstein“ (Mone 1, 373). April 1290 verkauft Dietrich von Freudenstein dem Kloster Herrenalb Güter in Freudenstein mit Bewilligung seines Herrn, des Markgrafen Hermann von Baden (Mone 2, 254); 1291, 25. Mai erhält dieser Markgraf Burg und Kirchensatz zu Freudenstein von Kloster Weißenburg zu Lehen (Trad. Wiz. Nro. 328). April 1296 verkauft Burkhard Brendelin dem Kloster Herrenalb zwei Morgen Weinberg, die er von Merkelin von Freudenstein (wohl Einer Person mit dem alten Marquard) geerbt (Stuttg. Arch.-Urk.). Mai 1296 verkaufen Irmengard und ihr Bruder Wilhelm von Freudenstein mit Bewilligung des Lehensherrn, Markgrafen Friedrich II. von Baden, Güter hier an Herrenalb (Mone 2, 452). 20. Febr. 1303 verkauft Wilhelm dem Kloster Maulbronn sein Vogtrecht hier. 24. Sept. 1308 freit ihm Rudolf von Roßwag Güter. 1312, 17. Oct. verkauft Wilhelm von Freudenstein, genannt von Sulzfeld, dem Kloster Herrenalb 1/8 an Freudenstein, Diefenbach und Hohenklingen (s. Diefenbach), und 3. März 1313 sein gleichnamiger Vetter unter Bürgschaft des andern alles mit Zustimmung des Lehensherrn Rudolf von Roßwag (Mone 5, 445 ff.). 24. Juni 1312 erhält Kloster Maulbronn von den Rittern Lutz und Albrecht von Nordheim ihre Güter hier samt Kirchensatz, 18. Oct. 1322 von Wilhelm von Freudenstein und seiner Frau Mechtild eine Weingült. 12. März 1328 wird die Schenkung der Güter bestätigt, welche

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0225.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)