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1482 verkauft Heinrich von D. dem Kloster sein Einkommen und Rechte zu D., und Graf Eberhard von Wirtemberg, sowie Markgraf Christof von Baden freien und eignen sie.

Durch die Vermählung der Tochter des Stifters unserer Linie, Heinrichs von D., Elisabeth, mit Rüdiger von Ingersheim 1318 erhielt die Familie Güter in Ingersheim, und ihre Neffen, Albrecht und Gerlach, nannten sich von da. Später wurde sie von Wirtemberg mit Heimerdingen (1461) und mit dem obern Schloß und Gütern in Ehningen (1491) belehnt. – 1437 ist ein Johann von D. Probst zu Wimpfen im Thal. – Nach 1507 starb mit Martin und Conrad von D. das Geschlecht aus.

Weiter erwarb das Kloster Maulbronn: 15. März 1367 von Fürderer von Wunnenstein Gefälle zu D. und Bubenmühle, 21. Jan. 1379 ebenso Gefälle und Einkommen zu D. von Elsbeth von Ravensberg, 28. August 1412 Zins und Gülten vom Franziskanerkloster zu Pforzheim. (Außer diesem waren auch die Dominikanerinnen und die St. Michaelskirche von Pforzheim hier begütert, Pflüger 114, 150.) 17. Januar 1422 erwarb das Kloster Einkommen und Rechte hier von Johannes Sicheling.

2. Dez. 1488 erhielt das Kloster von Kaiser Friedrich III. das Recht, hier Brückengeld zu erheben. Auch war der Abt Gerichtsherr zweiter Instanz, wie denn 1494 Abt Johann den Spruch des Ortsgerichts gegen zwei Bürger bestätigt.

Wirtemberg bekam die Lehenshoheit über die ehemals Vaihingischen Besitzungen, die 1344 Gerlach von D. von ihm zu Lehen nahm (Sattler, Grafen 4, 270). 1. Nov. 1379 verkauft an dasselbe Graf Ulrich von Aichelberg seine Güter hier (Steinhofer, Chronik 2, 278); dagegen verkaufte 1409 Graf Eberhard von Wirtemberg die Burg Löffelstelz nebst Gütern und Gülten in D. an Hugo von Velberg (eb. 609).

Das Patronat der Kirche (pastoria et plebania Sti. Petri) erhielt, ohne Zweifel durch seinen Stifter, das Kloster Sinsheim, welches dasselbe 7. Juli 1572 an Wirtemberg verkaufte.

1504 wurden beide Orte von den Wirtembergen verbrannt. – Nach 1634 hatten sie noch 11 Bürger. – 1. September 1691 standen deutsche Truppen hier. – 28. oder 29. September 1692 wurde Mühlacker von den Franzosen geplündert. – 15. Mai 1696 sammelten sich hier deutsche Truppen. – Frühjahr 1705 lagen wieder solche da, und 26. Mai 1707 vereinigten sich daselbst der Markgraf von Baden und der Herzog von Württemberg.

1699 waren in Dürrmenz und Mühlacker 134 leere Hofstätten und über 700 Morgen wüste und in Gant befindliche Güter, daher in Dürrmenz an der Durlacher Straße eine Waldenserkolonie, Du Queyras (vom Thal Queyras im obern Dauphiné) genannt, welche

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)