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Weiden sind keine vorhanden und die Herbstweide wird nicht benützt, weil die Schäferei schon längere Zeit aufgegeben ist.

Die mit einer Kreuzung von Simmenthaler und Landrace sich beschäftigende Rindviehzucht ist in sehr gutem Zustande und zu deren Nachzucht und Verbesserung sind 3 Farren von gleicher Kreuzung aufgestellt. Mit gemästetem Vieh wird einiger Handel auf benachbarten Märkten getrieben.

Schweinezucht (halbenglische und bayerische Race) wird ziemlich stark betrieben, die meisten Ferkel werden im Ort selbst gezüchtet, theilweise auch nach außen abgesetzt. Gemästete Schweine werden nur wenige verkauft.

Armenstiftungen, deren Zinse zu Brod für Unbemittelte verwendet werden, sind 130 fl. vorhanden.

Eine römische Straße zog unter den Benennungen „alte Straße, Heuweg, Wallfahrtsweg“ nahe (westlich) am Ort vorüber gegen Sternenfels, an ihr stand nördlich vom Ort auf den sog. Ziegeläckern eine römische Niederlassung, von der man schon öfters Grundmauern, römische Ziegel, Gefässefragmente etc. auffand. Auch westlich vom Ort trifft man zunächst der Römerstraße Spuren von römischen Gebäuden.

Im Staatswald wird ein Distrikt „im alten Keller“ genannt, was auf eine abgegangene Burg oder sonst ein Gebäude hindeutet.

Auf dem Häuslesberg bei Füllmenbach stand ein Gebäude, von dem vor etwa 50 Jahren die Grundmauern ausgegraben wurden.

Im Jahr 1023 erhält in Diufenbach das Hochstift Speier vom Ritter Arnold (vermuthlich von Roßwag) einen Hof (Wirt. Urk. B. 1, 255) wohl denselben, den samt Kapelle 26. Aug. 1152 der Bischof Günther dem Kloster Maulbronn übergab (Arch. Urk.), welches noch mehr Land urbar machte (Verpachtung der Neubrüche 1236) und Weiteres dazu erwarb. 1266, 29. Okt., erkaufte es das Vogtrecht von Conrad und Werner von Sternenfels. Der darüber mit den Herrn von Enzberg entstandene Streit nahm den gleichen Verlauf, wie der über Elfingen. 21. Februar 1303 verkaufte ihm Wilhelm von Freudenstein sein Vogtrecht, und 24. April 1326 Marquard von Wesingen seinen Burgstall (jetzigen Hof Burrein), auch Kirchensatz und Vogtrecht. – 24. Juni 1312 kaufte es von Lutz und Albrecht von Nordheim hier Güter, weitere 29. Juni 1365 von Swigger und Reinhard von Sickingen, 1357 Leibeigene von Wilhelm von Wunnenstein, ebensolche 1366 von Elisabeth von Wunnenstein.

Doch mußte das Kloster sich mit Herrenalb in den Besitz des Ortes theilen. 17. Okt. 1312 kauft dieses von Wilhelm von Freudenstein den achten Theil von Diefenbach, Freudenstein und Hohenklingen unter Bewilligung des Lehensherrn Rudolf von Roßwag.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)