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Endlich noch zwei Grabschriften, beide in gothischen Majuskeln:

Petra conditur hac Ulrich cognomine Melsag
Terris sublatus Christo sit consociatus.

Die andere lautet:

O bonitas Christi, succurre, precor, michi tristi
Ottoni sceleratorie peccata luenti,
Cancellam regni moderans virtute potenti,
Qui vermis nunc atque cinis vocor ista legenti.
Unde pater venie veniam de te sicienti,
Me saciens, te pane fruens, in luce frequenti.

Von den vielen Grabplatten und Grabmälern im südlichen Seitenschiff und namentlich in den Kapellen der Kirche, die alle aus jüngerer Zeit stammen, nennen wir nur die von einigem Kunstwerth. Die ganze Reihe der Prälaten liegt in der Kirche begraben.

In der zweiten Kapelle das zierliche Renaissance-Grabmal des Abtes Johann Melchior Nicolai † 1675 (derselbe hat auch eine Grabplatte im Mittelschiff), und das des Abtes Johannes Zeller, † 1694. Auf dem Boden liegen die Grabplatten der Frau des Verwalters Mathias Bliderheuser, † 1576, und seiner Tochter, † 1581.

In der dritten Kapelle das Grabmal des Abtes Joh. Valentin Harpprecht († 1761) und des Abtes Adam Lederer († 1774). Auf dem Boden eine hübsche Platte mit großem, gut gearbeitetem Wappen mit der Inschrift: Anno 1605 den 20 januarij starb allhie die ehrn und tugentsam Maria Chastin Christof Binders Abts zu adelberg wittib. ihres alters 82 jahr. Der Gott gnädig sei.

Dann die Grabplatte des Joh. Albr. Neuffer, Bruder des Klosterverwalters, † 21 Jahre alt. 1588.

In der vierten Kapelle:

Das Grabmal des Abtes Josef Christof Weinland, † 1788, und des Abtes J. Chr. Mieg, † 1807. Auf dem Boden die Grabplatten des Prälaten Jacob Schroppius, † 1594, und seiner Frau, † 1583.

In der fünften Kapelle:

Die Grabmäler der Äbte Hochstetter († 1748) und Schlotterbeck († 1669).

Im Herrenkirchhof an der Nordostecke des linken Querschiffes liegen einige halbzerschlagene, halbleserliche, verwendete Grabplatten. Anno domini MCCCLXXIV pridie ... Maii obiit Dominus Bertoldus (von Nordingen) und der mit schönem Kreuz gezierte des Abtes Swiggherus de Hemertin. Beide in Majuskelschrift.

Ferner befindet sich an dem Strebepfeiler der Nordostecke eine Grabschrift und daneben ein Abtstab:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)