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aber an das Kloster Maulbronn 1394. Die Oberherrschaft über die geistlichen Güter erlangte es durch die Erwerbung der Schutzvogtei über Herrenalb 1347 und Maulbronn 1504, den Vollbesitz durch die Reformation. Zuletzt wurden 1685 noch die 3/4 von Enzberg von den Herrn von Stein zum Rechtenstein erworben.

Was nun die politische Eintheilung der Orte unter Württemberg betrifft, so kam Sternenfels zum Amt Güglingen, bei dem es bis zu dessen Vereinigung mit Brackenheim 1808 blieb, worauf es 1816 zu Maulbronn kam. Enzberg wurde 1685 mit Einschluß des Maulbronner Viertels zu einem Stabsamt gemacht.

Die übrigen Orte gehörten zu den beiden Klosterämtern, deren Bestand nach dem Landbuch von 1623 folgender war. Zu Maulbronn gehörte die Amtsstadt Knittlingen, die Dörfer und Weiler Diefenbach, Dürrmenz mit Mühlacker, Flacht, Glattbach, Gündelbach, Illingen, Iptingen, Lienzingen, Lomersheim, Ölbronn, Öschelbronn, Ötisheim, Roßwag, Ruith, Schmie, Schützingen, Weißach, Wiernsheim, Wimsheim, Wurmberg, Zaisersweiher, die Höfe Eckenweiher, Eilfingen, Erlenbach, Füllmenbach, Steinbach, Steingrube (d. i. der Schafhof bei Maulbronn). Die Orte Freudenstein und Hohenklingen waren mit Herrenalb theilbar, Enzberg mit den Herrn von Neuneck, Dürrn mit Baden und denen von Neuneck (das Kloster hatte 1/16 in letzterem Ort), Kieselbronn mit den Herrn von Hirschhorn, Gölzhausen mit Herrenalb. Unter-Öwisheim und Zaisenhausen standen unter kurpfälzischem, Lußheim unter bischöflich Speier’schem Schirm. Ein Amts- und Zehnthof war in Zaisenhausen, Pfleghöfe in Speier, Wiernsheim, Ötisheim und Illingen.

Zum Klosteramt Herrenalb und dessen Amt Derdingen gehörte Ober-Derdingen (mit Pfleghof) und Unter-Derdingen, nebst dem Herrenalb’schen Antheil an Freudenstein und Hohenklingen.

Die Waldenserorte, seit 1699, kamen zum Amt Maulbronn, ebenso Neu-Bärenthal 1717; nur Sengach kam zum Stabsamt Enzberg.

Nachdem 1748 die kurpfälzische Hälfte von Unter-Öwisheim gegen Abtretung von Zaisenhausen, Gölzhausen und Spranthal erworben war, kam auch sie zum Amt Maulbronn, später aber wurde aus ihr mit Lußheim und Bahnbrücken das Stabsamt Unter-Öwisheim gebildet.

1762 kamen Illingen und Roßwag ans Oberamt Vaihingen, 1769 aber wieder ans Oberamt Maulbronn zurück.

1806 wurde ein eigener Kreis Maulbronn gebildet. Zu ihm gehörten die Ober- und Stabsämter Maulbronn, Vaihingen, Enzberg, Mühlhausen, Weil der Stadt, Heimsheim, Merklingen, Leonberg, Güglingen, Derdingen, Ochsenberg, das Stabsamt Unter-Öwisheim aber zum Kreis Heilbronn.

Den Kreis Maulbronn aber hob man schon 11. Nov. 1806

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)