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B. Thierreich.[1]

a) Säugethiere. Das Aufblühen der Landwirthschaft sowie die neueren Jagdgesetze haben Wildschweine und Hirschwild aus dem Bezirke gänzlich entfernt, dagegen kommt das Reh als Standwild noch in ziemlicher Anzahl vor. Der Hase ist in Folge der sich täglich mehrenden Jagdfreunde, sowie verschiedener Krankheiten, namentlich Leberleiden, in neuerer Zeit seltener geworden, wogegen der Fuchs, die Wildkatze, der Dachs, der Fischotter, der Edel- und Steinmarder, sowie der Iltis, das kleine Wiesel, das Eichhorn, die graue und röthliche Ratte, die Haus- und Waldmaus, die Scheermaus, die große Haselmaus, die kleine Haselmaus, sowie die Spitzmaus, (diese in 4 Arten, (Sorex fodiens, S. leucodon, S. araneus und S. tetragonurus) ziemlich verbreitet vorkommen.

Von Fledermäusen sind zu nennen: die große Speckmaus (Vespertilio murinus), die spätfliegende Fledermaus (Vesperugo serotinus), die kleine Fledermaus (Vesperugo pipistrellus), das Großohr (Plecotus auritus).

b) Vögel. Raubvögel. Der Flußadler (Pandion haliaetos) scheint ganz zu fehlen, dagegen kommen der Milan (Falco milvus), der Zwergfalke (F. aesalon), Sperber (F. nisus), Mäusebussard (F. buteo), Hühnerhabicht (F. palumbarius), Rothfalke und Thurmfalke (F. rufus, F. tinnunculus) hin und wieder, theilweise häufig vor. Von Eulen zeigen sich: die Ohreule (Strix otus), der Waldkauz (St. aluco), und sehr häufig der Leichenkauz (St. noctua), und die Goldeule (St. flammea).

Klettervögel. Der Schwarzspecht (Picus martius), seltener, dagegen häufig der Grünspecht (P. viridis), der Weißspecht (P. medius), der große Buntspecht (P. major), der Wendehals (Yunx torquilla), der Kukuk (Cuculus canorus).

Dünnschnäbler. Wiedehopf (Upupa epops), seltener, Eisvogel (Alcedo ispida) hin und wieder. Schwalbenartige Vögel. Nachtschwalbe (Caprimulgus europaeus), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Hausschwalbe (H. urbica), Uferschwalbe (H. riparia).

Singvögel. Beide Bachstelzen (Motacilla alba und M. flava), Baum- und Wiesenlerche (Alauda arborea und pratensis), Goldamsel (Oriolus galbula). An Drosseln kommen vor: Schwarzamsel (Turdus merula), Singdrossel (T. musicus), Krametsvogel (T. pilaris), selten als Strichvogel. Die Nachtigall (Sylvia luscinia), seit zwei Jahren im Bezirke verschwunden. Häufig kommen vor: das


  1. Von Oberförster Kommerell in Maulbronn.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)