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Männer mit Unterstützung des Vereins nach Hohenheim geschickt. Ebenso ist ein Wiesenbauzögling von dem Verein namhaft unterstützt worden.

Verbesserte landwirthschaftliche Maschinen und Werkzeuge hat der Verein schon mehrfach erworben, um dieselben unter seinen Mitgliedern zu verlosen oder zu versteigern, in welch letzterem Falle die Vereinskasse den Mindererlös auf sich nimmt. Preispflügen hat der Verein gleichfalls schon veranstaltet.

In Beförderung der Rindviehzucht wurden im Jahr 1856 durch den Verein 16 Zuchtthiere, Simmenthaler Rasse, beiderlei Geschlechts, zur Kreuzung mit dem im Bezirk vorherrschenden Neckarschlag in der Schweiz aufgekauft und mittelst Versteigerung in den Besitz der Bezirksangehörigen gebracht. Auch wird die Rindvieh- und die Schweinezucht dadurch zu heben gesucht, daß an die Besitzer ausgezeichneter Exemplare Preise vertheilt werden. Die Pferdezucht im Bezirk ist nicht von Bedeutung.

Die landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen, deren 4 im Bezirke bestehen, unterstützt der Verein durch Geld und durch Überlassung passender Fachschriften.

Außerdem sind die landwirthschaftlichen Bezirksfeste zu erwähnen, welche in der Regel alle 2 Jahre abgehalten, und bei welchen auch treue und fleißige Dienstboten durch Prämien ausgezeichnet werden.

Die zu Erreichung dieser Zwecke erforderlichen Mittel werden dem Verein durch die, 30 kr. betragenden ordentlichen Beiträge seiner Mitglieder, und durch jährliche Beiträge von Seiten des Staats und der Amtskorporation im Betrage von je 150 fl. geliefert.

Weiter ist anzuführen, daß im Bezirke eine Farren- und Eberschau besteht, welche von der Amtsversammlung eingeführt und welcher der Oberamtsthierarzt beigegeben ist. Eine Beschälplatte ist im Bezirke nicht vorhanden.

Endlich verdienen hier die Schloßgüter des Frhrn. v. Weiler zu Lichtenberg und des Frhrn. v. Brussele zu Schaubeck als landwirthschaftliche Musteranstalten eine Erwähnung.

e. Anstalten für Handel und Verkehr.
1. Posten und Boten.

Der Bezirk zählt 4 Postexpeditionen, in Marbach, Beilstein, Großbottwar und Mundelsheim; Postablagen sind keine vorhanden. Landpostboten sind 10 aufgestellt, welche ihre Wohnsitze in Auenstein,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0089.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)