Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das Thal (Muschelkalk) ist ziemlich tief eingeschnitten und hat meist steile Thalgehänge, von denen die nördlich geneigten mit Wald, die südlich geneigten aber mit Reben bepflanzt sind. An Stellen, wo die Thalgehänge sich verflachen, wie zwischen Steinheim und Murr reicht der Ackerbau bis an die Thalebene.

In die Murr fließen und zwar auf der rechten Seite:

Die Winterlauter, entspringt bei Nassach und fließt, nachdem sie die Nassach aufgenommen hat, über die Bezirksgrenze um bei Siebersbach sich mit der eigentlichen Lauter zu vereinigen, die unterhalb Sulzbach (O.-A. Backnang) in die Murr mündet.

Der Sensenbach, beginnt 1/4 Stunde nordöstlich von Prevorst, kommt bald auf die Oberamtsgrenze, an der er bis Roßsteig hinfließt und dann oberhalb Spiegelberg in die Lauter mündet.

Der Jettenbach, entspringt in den Ausläufern der Löwensteiner Berge 1/4 Stunde nördlich von Allmersbach, verläßt bald den Bezirk und fließt durch Rietenau, Groß-Aspach etc. um bei der Kunstmühle einzumünden.

Der Allmersbach, beginnt bei Vorder-Vöhrenberg fließt durch Allmersbach und bald nachher über die Bezirksgrenze in den Oberamtsbezirk Backnang, wo er oberhalb Groß-Aspach in den Klöpferbach einmündet; letzterer fließt 1/2 Stunde unterhalb Backnang in die Murr.

Der Schindlersbach, beginnt in den Löwensteiner Bergen, wo mehrere Bäche, worunter der Mauswiesenbach, zusammenfließen und den Rohrbach bilden, der bei Klein-Aspach den Gräbenbach und den krummen Bach aufnimmt, durch Klein-Aspach fließt und unterhalb des Dorfs den Namen Wüstenbach erhält; er fließt weiter durch Wüstenbach und Zwingelhausen und wird erst unterhalb letzteren Orts Schindlersbach genannt. Seine Einmündung in die Murr ist 1/4 Stunde nordwestlich von Erbstetten. Lauf von Norden nach Süden 21/2 Stunden an einzelnen Strecken die östliche Bezirksgrenze bildend. Das Thal des Schindlersbach ist von Klein-Aspach an ganz unbedeutend und zieht sich zwischen flachem Ackerland hin; erst unterhalb Wüstenbach furcht dasselbe allmählig tiefer ein und verengt sich zu einem schroff eingeschnittenen Waldthälchen.

Der Eichbach, nimmt seinen Anfang am südlichen Saume der Hardt und geht 1/4 Stunde südlich von Rielingshausen in die Murr; er ist 3/4 Stunden lang und fließt durch ein enges steil eingefurchtes Thälchen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0012.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)