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b. Geißingen,

ein kath. ehemals Zwiefaltisches Weiler, Filial von Huldstetten, am Abhange der Alp, 1/2 St. südlich von Huldstetten und 5/4 St. von Zwiefalten mit 126 Einwohnern, Ämter wie Huldstetten.

Der große und der kleine Zehnte gehört dem Staat.

Gefälle beziehen

Geld Dinkel Haber
Der Staat 86 fl. 42 kr. 44 Sch. 6 Si. 3 V. 46 Sch.2 E.
Pfr. Hayingen 1 fl. 50 kr. 3 Sch.   3 Sch.  

Außerdem bezieht der Staat auch 4 Si. 3 V. 4 E. Hanfsaamen, und der Ortsheilige 4 E.

Der obere Theil des Orts hat Cisternen und Hülen, der untere Brunnen.

Die Bevölkerung zeichnet sich sowohl durch Fruchtbarkeit, als durch Sterblichkeit aus. Das Feld ist gering und nur wenig gebaut. Man findet auf demselben viel Bohnerz. Der Ort hat eine kleine Capelle, worin aber kein regelmäßiger Gottesdienst gehalten wird. Die Kinder gehen nach Huldstetten in die Schule.

Schon i. J. 829 erhielt das Kloster St. Gallen Güter zu G.[1] Auch schrieb sich ehemals eine Familie von dem Ort. Ein Gozold von Geißingen schenkte i. J. 1154 dem Kloster Zwiefalten Güter zu Huldstetten.

Übrigens gehörte der Ort zu den frühesten Besitzungen des Klosters und wie Huldstetten zu der alten Pfarrey Zwiefalten.


26. Hundersingen,

ein ev. Pfarrd., an der Lauter, 2 St. von Münsingen, mit 275 (1823. 270) Einwohnern, C.A. Münsingen, F.A. Zwiefalten, R. Grafeneck.

Der Name des Orts, wird häufig auch Untersingen gesprochen, und manchmal so geschrieben gefunden; s. u.


  1. v. Arx. Gesch. v. St. Gallen I. B. I S. 155.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)