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Von dem v. Lindner kam die Pfandschaft auf die von Puppus und von diesen auf die von Landsee. Im Jahre 1752 wurde sie der Landseeischen Familie von Östreich in einem Kaufe als Mannlehen für den Pfandschilling von 4007 fl. und noch weiter 5000 fl. überlassen und gegen Erlegung von wieder 5000 fl. wurde die Herrschaft endlich i. J. 1774 auch von dem Lehensverbande befreyt. In demselben Jahre aber verkauften die von Landsee die Herrschaft an den Grafen, nachherigen Fürsten von Palm für 68.000 fl. nachdem vorher mehrere Jahre lang der Würtembergische Kirchenrath darum gehandelt, und vorläufig auch schon einen Kauf für 65.000 fl. abgeschlossen hatte, wie die darüber noch vorhandene Acten beweisen, woraus und aus alten Archivaldocumenten diese Nachrichten geschöpft sind. Der Fürst Carl von Palm verkaufte die Herrschaft wieder i. J. 1812 an den jetzigen Besitzer, den Freyherrn von Gumppenberg-Pöttmös, nachdem dieselbe schon i. J. 1806 unter Würtembergische Hoheit gekommen war.

Niedergundelfingen, die Veste mit einem Theil des darunter gelegenen Dorfes, wurde i. J. 1407 von Friedrich von Gundelfingen an Georg von Wöllwart den ältern zu Hohenstatt die Veste Ng. mit einem Theile des Dorfs darunter, deßgleichen Bremelau, Buttenhausen, Gundelfingen das Weiler und Granheim für 3765 fl. Bald darauf findet man die von Stein zu Klingenstein im Besitz von Hohen- und Niedergundelfingen, und als Wolf von Stein sich i. J. 1437 die Pfandschaft Hohengundelfingen von Degenhard von Gundelfingen wieder auslösen lassen mußte, empfing er dagegen Niedergundelfingen nebst der Vogtey Bichishausen, dem Markt Uttenweiler etc. von Östreich zu Lehen, eine Vergleichung, die jedoch später von der Östreichischen Regierung angefochten werden wollte, weil Niedergundelfingen auch zur Pfandschaft gehört habe und wie behauptet wurde, bey deren Auslösung unrichtig, theils für Eigenthum, theils für Constanzisches Lehen erklärt und zurückbehalten worden sey. Von nun an waren Nieder- und Hohengundelfingen immer getrennt. Es entstanden

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)