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sind befestigt und mit Graben und Schießmauern versehen. Die Einwohner sind betriebsam; es wird viel gesponnen und gewoben, und nach Laichingen ist Feldstetten der Hauptweberort im Oberamte. Das Feld leidet sehr vom späten Schneeabgang. S. S. 49.

Die Kirche war ehedem Filial von Laichingen, bis i. J. 1453 eine eigene Pfarrey errichtet worden ist, worauf i. J. 1485 auch ein eigenes Pfarrhaus gebaut wurde. Der Gemeindezustand ist gut, der Flecken hat auch einen nicht unvermöglichen, jedoch für alle seine Obliegenheiten nicht mehr ausreichenden Heiligen, der theils in dem Orte, theils auswärts, zu Donstetten, Zainingen Gefälle hat. – Im dreyßigjährigen Kriege wurde auch Feldstetten ganz verwüstet, nach amtlichen Berichten war 10 Jahre lang kein Mensch mehr im Orte.

Die ältere Geschichte von F. ist ohne Zweifel dieselbe wie die von Laichingen. Auch hier hatte Helfenstein und von diesem bis 1810 Baiern Gefälle und die Jagd, jedoch nur in einem Theile der Markung, in der sogen. Klostersmarkung. Die Helfensteinischen Grenzsteine mit dem Elephanten liefen in neuern Zeiten noch mitten durch den Ort: das Kloster Blaubeuren hatte hier ebenfalls grundherrliche Rechte und Gefälle und seinen Maier, wie zu Laichingen. Ein besonderer Markungsbezirk heißt noch die Klostermarkung, wozu Egelsee gehörte, wo das Kloster anfänglich erbaut werden sollte. S. 19. Ein Theil der Klostermarkung heißt Hochwang, Hohenwang, ein aus Wald und Mähdern bestehender Bezirk. Unter dem Walde führt die Landstraße durch eine Schlucht hin, welche der Salzwinkel genannt wird. Ein anderer bemerkenswerther Bezirk ist

Nattenbuch, eine Höhe mit einem besondern, in drey Zellgen eingetheilten, Markungsbezirk auf der Grenze gegen Enabeuren. Das Kloster Urspring hatte hier den großen Zehnten, welchen die beyden Pfarrer zu Enabeuren gemeinschaftlich genießen. Auf Nattenbuch stand einst eine Capelle, worin die Feldstetter, ehe sie noch einen eigenen Pfarrer hatten,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen152.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)