Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zur Hälfte der Staat, zur Hälfte die Grundherrschaft, den kleinen die Pfarrey.

Gefälle beziehen

Geld Dinkel Haber
Der Grundherr 151 fl. 39 kr. 79 Sch. 5 Si. 105 Sch. 5 Si.
Der Ortsheilige 2 fl.  
Pfrr. Hayingen 2 fl. 16 kr. 3 Sch.  3 Sch. 

Ehestetten macht ein eigenes Rittergut aus, das dem Ritter-Canton Donau einverleibt war. Es war von alten Zeiten her Würt. Lehen, wurde aber 1809 eigen gemacht.

Bey dem Orte steht ein grundh. Schloß, die Burg genannt. Die Kirche ist 1756 neu gebaut worden. Sie hat alle Rechte einer Pfarrkirche. Die Gottesdienste wechseln in der Kirche mit Eglingen ab. Ehemals wurde viel darüber gestritten, ob die Ehestetter oder die Eglinger Kirche die Pfarrkirche sey, woher es ohne Zweifel auch kommt, daß in dem Verzeichniß S. 11 Ehestetten doppelt, in der Eigenschaft als Pfarrey und als Filial aufgeführt ist. Die Ehestetter behaupteten in einer Beschwerdeschrift vom J. 1663 an die W. Regierung, daß ihre Kirche allein die rechte Pfarrkirche und Eglingen nur Caplaney sey: dagegen erklärt ein Würt. Commissionsbericht bey den Lehenacten, daß laut des Spätischen Lagerbuchs, Ehestetten keine Pfarrey, sondern immer nur Caplaney von Hayingen gewesen seyn und es sollen daher auch noch das obige Gefälle und ein Fruchtbesoldungsbezug der Pfarrey Hayingen zu Ehestetten rühren. Auf jeden Fall hatte Ehestetten, wie wir gleich sehen werden, schon 1179 seine eigene Kirche, und es ist auch noch ein Pfarr-Lagerbuch von Ehestetten vom Jahr 1549 vorhanden.

Ehestetten ist eine sehr alte Spätische Besitzung; sie kam durch Kauf für 3700 Pfd. Hl. i. J. 1364 von Schweikhardt von Gundelfingen an die Familie. Noch früher, in der päpstlichen Bestätigungsurkunde des Klosters St. Georgen auf dem Schwarzwalde vom Jahre 1179, wird E. mit der Kirche (Estetten cum ecclesia) unter den Besitzungen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen139.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)