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Schlosse und noch bedeutend höhe, als dieses, liegt der Schafhof, jetzt Viehstallungen, der von Ferne das Ansehen eines alten Burgstalls hat; aber in neuern Zeiten erst erbaut worden ist.

Das Rittergut Schiltzburg gehört unter die bedeutendern adelichen Güter. Nach seinem dermaligen Bestande umfaßt es 1) Schloß und Hof Schiltzburg, 2) die Dörfer Anhausen, Indelhausen und Erbstetten, 3) Schloß und Hof Maisenburg, 4) Äcker und Wiesen zu Monsberg, und 5) zwey Güter zu Mehrstetten, welche aber schon seit langer Zeit gegen eine Bestandjagd an Würtemberg überlassen sind. Sämmtliche Güter sind mit Ausnahme von Erbstetten und den Mühlen zu Indelhausen und Anhausen, welche Allodium sind, Würtemb. Mannlehen. Sie waren früher der Ritterschaft des Cantons Donau einverleibt. Mit dem Rittergut ist auch die hohe und niedere Jagd verbunden. Das Gut ist Familien-Fideikommiß, und sein Ertrag zu 5982 fl. angeschlagen.

Wer die ursprünglichen Besitzer von Schiltzburg und Anhausen waren, ist unbekannt. So weit die Nachrichten gehen, waren zuerst die von Stadion im Besitz: i. J. 1362 trägt Eitel von Stadion die Veste Schiltzburg dem Herzog Rudolph von Österreich zu Lehen auf. Aber bald darauf, 16. Aug. 1374, verzichten Walter, Burkhard und Conrad von Freyberg gegen Graf Eberhard von Würtemberg und seinen Sohn auf die Veste Schiltzburg.[1] Somit war Würtemberg im Besitz der Veste, bis Eberhard der Milde i. J. 1409 Burg und Zugehör – Anhausen den Weiler, die Höfe zu Altmanshausen und 2 Höfe zu Mehrstetten – so wie Apfelstetten und Hundersingen an Graf Conrad von Kirchberg verkaufte.[2] Es geschah jedoch auf Wiederlosung und diese muß auch bald erfolgt seyn; denn i. J. 1464 verkaufte Ulrich der Vielgeliebte die Burg nebst Anhausen, den Höfen zu Altmanshausen


  1. Steinhofers Chronik II. 609 und Sattler Grafen II. 46.
  2. Sattler II. 46. Steinhofer II. 609.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)