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ihren Bundesgenossen eingenommen, geplündert und zerstört. In dem dreyßigjährigen Kriege hatte es zwar, in Vergleichung mit andern Orten, ein leidentliches Schicksal, doch wurde es i. J. 1631 von Graf Egon von Fürstenberg, 1643 von dem bairischen General von Werth, und 1646 noch von den Schweden ausgeplündert und hart mitgenommen.[1] Im Jahre 1671 brannte die Stadt zur Hälfte ab, 1702 wurde Stadt und Amt von den Baiern gebrandschatzt, am 14. Mai 1800 endlich wurde die Stadt von den Franzosen besetzt.

In einiger Entfernung von der Stadt, gegen Südwest, liegen 3 Ziegelhütten und die Kleemeisterey; unmittelbar vor derselben, gegen Norden, erhebt sich der Hungerberg, auch Hunnenberg genannt, dessen oben schon S. 21 gedacht worden.


2. Aichelau.

ein kath. Pfarrdorf auf der Alp, an der Landstraße nach Zwiefalten, 41/2 St. von Münsingen, 21/2 St. von Zwiefalten mit 331 (1823. 341) Einwohnern; Cameral- und Forstamt Zwiefalten, Revier Pfronstetten.

Der Name des Dorfs wird häufig auch Eichelau, und in ältern Zeiten Eichenlow, Aichenlow, auch Aicheloc, Aicheloch geschrieben gefunden; seine Bedeutung wäre also Eichelaue, oder auch Eichenwald.[2] In einer alten Urkunde kommt der einmal auch unter dem Namen Aichelhausen vor.


  1. Sattler, Hz. VII. 43. VIII. 45. 233.
  2. Man nahm es überhaupt in ältern Zeiten, wo die Eigennamen noch nicht so fest standen, mit den Endsylben der Ortsnamen nicht so genau; auch erlitten sie allmählig mancherley Abänderungen. So wurde z. B. aus hoba, hova bald hofen, bald hausen, bald auch kofen, wie aus Enzichova Enzkofen, auch au wie aus Betzenova Betznau, oder en, wie aus Ramesova Ramsen. Eben so auch aus heimen, wie aus Kirchheim Kirchen.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen112.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)