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Gefälle beziehen, aus Zins- und vormaligen Lehengütern; Landachten etc.

Geld Dinkel Haber.
Der Staat 67 fl. 58 kr. 49 Sch. 7 S. 3 V. 4 Sch.6 S. 
Der Heilige 32 fl. 36  –  –  2 Sch. 1 S. 2 V. 2 Sch. 2 S. 1 V.
Die Stadtpflege 45 fl. 41  – 
Der Heilige in Seeburg 2 fl. 27 kr.

Münsingen ist, das kleine Städtchen Hayingen ausgenommen, die einzige Stadt auf der Alp. Sie liegt auf der sogenannten rauhen Alp am Fuße des Hungerbergs, an der Gränze einer von Höhen umgebenen Ebene oder Muhlde, welche mit grünen Matten und Getreidefeldern bedeckt ist und dem Ort ein nicht unfreundliches Aussehen gibt.

Die Stadt ist mit Graben und Mauern umgeben und hat, wie aus dem beyliegenden Plane erhellt, eine ziemlich regelmäßige Gestalt, so daß sie beynahe ein vollkommenes Quadrat bildet. Sie hat 3 Thore und eine kleine Vorstadt; auf Seite dieser Vorstadt ist der Graben ausgefüllt und zum Theil überbaut. Die Vorstadt ist erst seit 1773 entstanden, vorher stand die Kleemeisterey da. Graben, Mauern und Thore wurden nach dem 30jährigen Krieg neu hergestellt. S. Auingen.

Die Straßen sind unregelmäßig, zum Theil auch ungepflastert, die Gebäude mittelmäßig. Ehemals galt Münsingen für eines der schmutzigsten und trübseligsten Landstädtchen, neuerlich hat es ein weit besseres und reinlicheres Aussehen gewonnen. Die merkwürdigsten Gebäude sind die Oberamtey und der herrschaftliche Fruchtspeicher. Das letztere war ehemals ein Schloß, worin die alten Grafen von Würtemberg

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen105.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)