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unverkennbares Fortschreiten zum Bessern. An vielen Orten ist das Vieh ungleich schöner und ansehnlicher, als es noch vor wenigen Jahren war; man richtet nun auch die gehörige Aufmerksamkeit auf gute Farren und das Oberamt unterwirft sie periodisch einer thierärztlichen Visitation. An mehreren Orten, wie in Laichingen, Bremelau, Buttenhausen findet man die einheimische Raçe auch durch fremde, Allgäuer und Schweizer veredelt, oder mit diesen vermischt. Insbesondere zeichnet sich die Wirthschaft des Freyherrn von Spät-Schiltzburg, der früher auch für die Pferdezucht sehr thätig war, so wie die des Radwirths Schwenk in Laichingen durch einen schönen Viehstand aus.

Die Stallfütterung beginnt allmählig Eingang zu finden, man findet sie wenigstens bey dem Melkvieh mehr oder weniger in mehreren Orten, namentlich zu Hayingen, Laichingen, Gundershofen, Mehrstetten, Bremelau, Schiltzburg, Hundersingen, Zwiefalten etc. eingeführt, und eine große Förderung hat sie durch die neuerlich eingeführten Zehentpachtungen erhalten, wodurch der Bauer im Besitze des ganzen Strohes bleibt. Die dadurch entbehrlichen Rindviehweiden wurden, wie z. B. zu Hayingen, Hundersingen und Mehrstetten, zu den Schafweiden geschlagen.

Mastung findet in der Bierbrauerey zu Zwiefalten, sonst höchst selten, statt, die ganze Viehwirthschaft ist eigentlich auf die Zucht - Erziehung von jungem Vieh für den Verkauf - gerichtet und diese bildet auch einen Hauptnahrungszweig der Einwohner, besonders der Hardtorte. Deßwegen behält aber auch die Weidewirthschaft immer noch einen großen Werth.

Käsereyen gibt es keine, nur Schafkäse werden zu Bremelau, Buttenhausen, Laichingen und einigen andern Orten, theils zum Hausbrauch, theils auch auf den Verkauf, auf dem Hofe Maisenburg auch etwas gewöhnlicher Käse gemacht. Der verderbliche Wucher mit dem Stellvieh ist durch die Thätigkeit des Oberamts ganz verbannt.

Die Schafzucht ist, wie die Tabelle zeigt, unbedeutend,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen081.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)