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nachdem sie sich vorher noch durch eine enge Felsenkluft durchgearbeitet hat. Die Länge ihres Laufs, welche, dem Thal nach gemessen, 81/9 W. Stunden beträgt, macht nach dem Flußbette 112/13 W. Stunden.

Schon aus dieser verschiedenen Länge des Wegs ergibt es sich, daß sie mannichfaltige Krümmungen macht. Ihr Fall ist übrigens nicht unbedeutend; er beträgt von Offenhausen bis in die Donau 531 W. Fuß, im Durchschnitt also auf 1 Stunde der Thallänge 703/8 W. Fuß. Doch ist er noch nicht halb so stark als der Fall der Echatz und noch weniger als der der Erms. Überdieß kommen auf dieses Gefälle unterhalb Schiltzburg mehrere Wasserfälle, welche allein 80 – 90 Fuß wegnehmen. Eine genauere Übersicht von dem Gefälle der Lauter und dem des Lauterthales, so wie von dem der Ach und des Achthals, liefert die folgende Tabelle, deren Höhenbestimmungen auf den mit größter Genauigkeit vorgenommenen Nivellirungen des Herrn Ober-Lieutenants Duttenhofer beruhen.

In Vergleichung mit andern Flüssen mag die Wassermasse der Lauter an deren Ende ungefähr der von der Lauchart oder der Echatz und der Erms gleichkommen.

Die Ufer sind, wie bey allen Donau-Wassern, meist flach, und was dem Auge des Unterländers immer auffällt, ohne Bekleidung, ein Umstand, der nebst dem geringen Fall, auch die ewigen Schlangen-Wendungen des Flusses begünstigt. Fünfzehn Orte liegen, wie die Karte zeigt, an den Ufern des Flusses und 14 Mahl- und 11 andere Mühlen und Werke nebst einem Druckwerk werden von seinem Wasser getrieben. Überdieß bewässert er die Wiesen des Thals und führt treffliche Forellen, Aschen und auch Krebse mit sich. Die beyderseitigen Ufer sind durch viele, aber durchaus sehr einfache, hölzerne Brücken und Stege verbunden.

Einflüsse in die Lauter.

a.) Die kleine Lauter, die von Grafeneck herkommt, und ihre Hauptquelle hinter dem Schlosse in dem Doldenbrunnen hat; unterhalb Marbach;

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen041.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)