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getrieben und zwar: 1. Hackfrucht, 2. Gerste, 3. Klee, 4. Winterfrucht, 5. Repsbrache, 6. Reps, 7. Winterfrucht. Der Viehstand besteht aus 40 Kühen, 10 Stück Ochsen und 10 Pferden; man treibt Melkerei ohne Nachzucht, daher keine Race vorzugsweise gehalten wird, sondern bei dem vorhandenen Viehstand sämmtliche Racen und Schläge des Landes vertreten sind. Auf dem Gut laufen etwa 150 Stücke feinere Merinos und Bastardschafe; die Schäferei wird mit dem Gut Mauer gemeinschaftlich betrieben und ist eine Zuchtschäferei.

Unfern (westlich) des Hofs stehen die ansehnlichen Überreste der Nippenburg, welche auf drei Seiten natürlich unzugänglich und auf der vierten, östlichen, mittelst eines tiefen Grabens abgeschlossen war. Über diesen Graben führt eine steinerne Brücke von dem Hof zu der Burg, von der noch die zum Theil 30′ hohen Umfassungsmauern, einzelne Pfeiler, Thorbögen etc. vorhanden sind.

c) Die Stumpenmühle mit vier Mahlgängen (worunter ein Kunstgang) und ein Gerbgang liegt 1/4 Stunde oberhalb des Orts an der Glems;

d) Die Neumühle, welche im Jahr 1845 erbaut wurde, ist unterhalb im Glemsthale gelegen und hat vier Mahlgänge und einen Gerbgang.

Der Name des Dorfs ist vom Mannsnamen „Suidbert“ abzuleiten.

Die hohe Obrigkeit über den Ort kam 1339 mit der Herrschaft Vaihingen an Württemberg.

An dem hiesigen Adelsgut und der Vogtei hatten die Truchseßen von Waldeck Antheil, welchen Graf Eberhard der jüngere erkaufte und zwar theils im Jahr 1418 von Catharina, Hans und Ulrich von Altheim als Waldeckischen Erben, theils im Jahr 1419 von Heinrich Truchseß von Waldeck. Sonst erscheint ein Drittheil der Vogtei im Besitz der von Nippenburg und deren Rechtsnachfolger. Hiesiger Nippenburger Besitz und Mitvogtsherrschaft gelangte über die Herren von Stockheim (s. u.) an die von Wallbronn, da Joh. Christoph Wallbronn († 1729) im Jahr 1688 die jüngere Tochter des im Jahr 1676 gestorbenen Johann Eberhards von Stockheim geehlicht hatte. In dieser Wallbronnischen Familie erneute Herzog Karl von Württemberg den 14. Aug. 1748 die abgegangene, ehmals nippenburgische Erbschenkenwürde für den Neffen obigen Johann Christophs, den württ. Oberhofmarschall und Stuttgarter Obervogt Ferd. Reinh. Wolfg. Freih. von Wallbronn (God. Dan. Hoffmann De approp. feudorum 65). In Folge nicht geordneten Haushalts von Seiten zweier Sprossen der Familie von Wallbronn kam das Rittergut

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0320.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)