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jährlich 365 fl. und die Pferchnutzung etwa 400 fl. ein. Die Wolle wird nach Kirchheim abgesetzt.

Der aus gemischten Racen bestehende Rindviehstand ist mittelmäßig; 4 tüchtige Farren hält ein Ortsbürger im Namen der Gemeinde gegen eine jährliche Unterstützung von 140 fl. Es wird hauptsächlich auf Zugvieh gesehen und mit diesem auch einiger Handel getrieben.

Die Zucht der Schweine ist unbeträchtlich, indem die meisten Ferkel, seit neuerer Zeit viele von englischer Bastardrace, auf dem Ludwigsburger Schweinemarkt aufgekauft und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gemästet werden.

Von Geflügel werden hauptsächlich viele Gänse aufgezogen und an Händler verkauft.

Außer der schon angeführten Mühle sind an Gewerben noch zu nennen: 3 Schildwirthschaften, eine Bierbrauerei, ein Kaufmann und eine von Ochsen getriebene Ölmühle; unter den gewöhnlichen Handwerkern sind die Schuster am häufigsten vertreten, von denen übrigens nur einer seine Waaren auf Märkten in der Umgegend absetzt.

Durch den Ort führt die Vicinalstraße von Marbach nach Winnenden und überdieß ist eine Vicinalstraße nach Affalterbach angelegt. Die Entfernung bis zur nächsten Eisenbahnstation Ludwigsburg beträgt 11/2 Stunden.

Die Gemeinde besitzt außer ihrem Grundvermögen 19.000 fl. Kapitalien; das Vermögen der Stiftungspflege beträgt 3000 fl., unter diesen befinden sich etwa 860 fl. Armenstiftungen. Die jährliche Gemeindeschadensumlage belauft sich auf 1400 fl. (s. Tab. III.).

Auf der nördlich vom Ort gelegenen Burghalde, ein felsiger Vorsprung, soll eine Burg gestanden sein.

Das Gasthaus zur Krone, ein sehr altes, massives Gebäude soll der Sitz eines adeligen Geschlechts gewesen sein.

Am nordwestlichen Ende des Orts befindet sich ein alter, nicht überbauter Keller, der sog. Poppen-Keller.

Den 17. April 1816 wurden durch eine Feuersbrunst 17 Familien ihrer Wohnungen beraubt.

Der Ortsname ist von dem Mannsnamen Poppo abzuleiten. Bei seiner erstmaligen Nennung den 5. März 1122 wird er Bobbenwilare geschrieben; damals beschenkte der Erzbischof Bruno von Trier (ein Graf von Laufen) das Kloster Odenheim mit hiesigen Gütern. (Wirt. Urk.Buch 1, 352).

Der Ort gehörte zum altwürtt. Amt Marbach, mit welchem er im Jahr 1463 von dem Grafen Ulrich von Württemberg, als dieser

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)