Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

erstmals vor; Adelbero von Pflugfelden beschenkte das Kloster Hirschau mit einer hiesigen Hube (Cod. Hirs. 43 a, vrgl. eb. 41 b). Dieses Kloster hatte namentlich auch Zehnten zu beziehen, welche es 1281 an das Kloster Bebenhausen verkaufte (Mone Zeitschr. 3, 417). Letzteres hatte schon im Jahr 1276 durch die Mildthätigkeit Konrads von Kirchheim sich mit hiesigen Zehnten bereichert (Mone Zeitschr. 3, 323). Auch das Kloster Denkendorf hatte einen Hof allhier; Graf Ulrich von Asperg freite es den 20. März 1276 von dem Vogtrechte, welches er darauf hatte.

Ein hiesiger Hof, der Süßershof, gehörte im 15. Jahrhundert dem Stifte Stuttgart zu dessen St. Leonhardspfründe.

Einzelne Erwerbungen durch die Herrschaft Württemberg sind folgende: im Jahr 1391 überließ Elisabeth Proptzerin von Tizingen, Wittwe Johanns von Schlettstadt verschiedene Besitzungen hier und in der Umgegend an den Grafen Eberhard von Württemberg (Steinhofer 2, 491) und im Jahr 1569 verkaufte Catharine Chumbergin ihren Hof und Güter für 2850 fl. an den Herzog Ludwig.

Im 30jährigen Krieg wurde Pflugfelden vom benachbarten Asperg aus durch die Kaiserlichen gänzlich ruinirt (näheres bei Heyd Markgr. 107); es war deßhalb eine Zeit lang ohne Pfarrer und ein Filial von Möglingen.

Die Kirche und das Pfarrlehen schenkte im Jahr 1306 der Ritter Konrad Fliner von Altenburg dem Kloster Bebenhausen. Heut zu Tage steht das Patronats- und Nominationsrecht zu der Pfarrei dem königlichen Hause zu.

Bis zur neuesten Grund-Entlastung (1849) war die K. Hofdomänenkammer im Besitz der Zehenten und Grund-Gefälle.


Poppenweiler,


Gemeinde II. Cl. mit 1301 Einw., worunter 10 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Ludwigsburg eingepfarrt.

Oben an dem ziemlich steilen, westlichen Abhange gegen das Neckarthal, theilweise an dem Abhange selbst, liegt das große, etwas enge zusammen gebaute, reinlich gehaltene Dorf, dessen größtentheils mittelgroßen, gut aussehenden Gebäude aus Holz erbaut und nicht selten mit steinernen Unterstöcken versehen sind. In mäßiger Entfernung vom Ort liegt die Ziegelhütte, um die sich eine Gruppe kleiner Wohnungen lagert. Von dem obern, eben gelegenen Theile des Orts, namentlich von dem Kirchthurme, genießt man eine sehr freundliche und ziemlich ausgebreitete Aussicht, die sich in das

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0307.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)