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besteht, hergestellt. Die Entfernung bis zu dem nächstgelegenen Bahnhof Ludwigsburg beträgt 13/4 Stunden.

Die Gemeinde ließ im Jahr 1847 einen neuen Feldweg von dem Ort bis zur westlichen Markungsgrenze mit einem Aufwand von 1500 fl. anlegen, um eine für die Landwirthschaft zweckmäßige, beständige Zufahrt zu den Feldern herzustellen. Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tab. III. Unter den Kapitalien der Stiftungspflege befinden sich 200 fl., deren jährliche Zinse zur Anschaffung von Büchern und Brod für Unbemittelte verwendet werden. Auch ist die Gemeinde im Besitz von 10 Morgen Wiesen, die als bürgerliche Nutzungen in 53 Parzellen an die ältesten Bürger vertheilt sind.

Auf der sog. Steinbös, 1/2 Stunde nordwestlich vom Ort, findet man auf dem Acker des Schultheißen Lökle etc. über einer künstlich angelegten Terrasse Mauerreste, römische Ziegel, Fragmente von Gefässen und Heizröhren, die einen hier bestandenen römischen Wohnsitz verrathen.

Auf der sog. Au nördlich vom Ort wurden mehrere römische Münzen gefunden.

Etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort, im sog. Regenthal, sind vor etwa 30 Jahren alte Gräber, die Waffen enthielten, aufgedeckt worden.

Erstmals kommt der Ort vor im Jahr 806, wofern das Gruonincheim in pago Neckargowe, wo damals das Kloster Lorsch eine Wiese erhielt, richtig hieher gedeutet wird (Cod. Laur. 2 nr. 2461). Er wurde schon frühe württembergisch, wahrscheinlich mit der Stadt Waiblingen; unter württembergischer Oberherrlichkeit hatte Berthold von Lichtenstein in der Mitte des 13. Jahrhunderts allhier Besitzungen (Mone Zeitschr. 3, 341). Schon 1307 wurde Neckargröningen an Georg und Wilhelm von Kaltenthal verpfändet; es hatte das Loos, versetzt zu werden, mehrmals noch im 15. Jahrhundert, einmal an die Schenken von Limpurg, von denen es im Jahr 1434 wieder eingelöst wurde (Sattler Topogr. 339), das andere Mal im Jahr 1464, übrigens nicht auf lange Zeit, an Hans von Bernhausen (Steinhofer 3, 116).

Die hiesige Fähre erscheint im Jahr 1442 bei der württembergischen Landestheilung, im Antheil des Grafen Ulrich.

Das Kloster Bebenhausen erhielt im Jahr 1279 vierhundert Mark Silber angewiesen auf hiesige Besitzungen durch die Gunst Ita’s, geb. v. Berg, Wittwe Bertholds von Lichtenstein, welche hierauf von ihrem Gemahl bewidemt gewesen war (Mone a. a. O.).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0286.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)