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12.000 Pfund Heller Stadt und Burg Markgröningen mit Leuten, allen Rechten und Zugehörungen, ertheilte aber gleichwohl am 4. Apr. 1304 die Gnade, daß die Bürger nicht außer der Stadt vor ein Landgericht oder fremdes Gericht geladen werden dürfen. Bald darauf in Zerwürfniß mit K. Albrecht gerathen, hatte der Graf in der Burg Markgröningen im October und November 1305 eine Belagerung zu bestehen. Später im Jahr 1310 u. ff., in den Zeiten K. Heinrichs VII., ging der Graf in erneuertem Kampfe gegen das Reich, wie beinahe seines ganzen Landes, so auch Markgröningens verlustig, welches am 10. Mai 1312 unter sehr vortheilhaften Bedingungen an Eßlingen und das Reich sich ergab und somit reichsfrei wurde (Sattler Grafen 1. Beil. Nr. 43. Stälin Wirt. Gesch. 3, 130). Eßlingen versprach den 30. Nov. 1315, die Stadt bei ihren Freiheiten zu schützen, die Verschreibung vom 10. Mai 1312 zu halten und ohne der Stadt Willen keine Richtung mit Württemberg zu machen (Sattler ebend. Nr. 52). Bald darauf bemeisterte sich Graf Eberhard wie seines ganzen Landes auch Markgröningens wieder. An dem Besitz dieses Ortes war jedoch dem deutschen Könige Friedrich dem Schönen und dessen Brüdern, den Herzogen von Österreich, so viel gelegen, daß sie sich bemühten das Pfand wieder einzulösen; zum Theil für diesen Fall ertheilte ihr der König im November 1316 bereits mehrere Gnadenbriefe (Stälin Wirt. Gesch. 3, 153). Bereits war ein Vertrag über die Einlösung ausgefertigt; gegen den Nutzen der Mauth und des Gerichts zu Linz und die Verpfändung Sigmaringens sollte Graf Eberhard Markgröningen herausgeben; die Stadt Markgröningen selbst versprach am 6. Dec. 1316, den Herzogen von Österreich um 12.000 Pfund Heller verpfändet sein zu wollen, bis ihnen solche erstattet seien. Allein an demselben 16. Dec. 1316, an welchem sich der Graf alles Rechts an der Burg und Stadt verzog, stellte er eine zweite Urkunde aus, worin er sich zur wirklichen Herausgabe beider erst dann verpflichtete, wann K. Friedrich oder seine Brüder den Vertrag vollständig erfüllt hätten. Dieses scheint sich noch länger verzogen zu haben und nicht K. Friedrich, sondern seine Brüder, die Herzoge Lupolt, Albert, Heinrich und Otto von Österreich, bewirkten durch Baarzahlung die Auslösung der Pfandschaft und kamen somit in den Besitz Markgröningens, wobei jedoch den 8. Febr. 1326 König Friedrich, welcher vom 15. Octbr. bis 1. Novbr. selbst in Markgröningen Pfalz gehalten hatte, die Wiederlösung zum Reiche vorbehielt (Württemb. Jahrb. 1848, 456–461). 1

Damals hatte jedoch Kaiser Ludwig der Baier auf die im Jahr

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)