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Nur einige 100 Schritte nordwestlich vom Dorf, auf einem zwischen zwei Thälchen hinziehenden Flachrücken, die Steig genannt, hat man öfters Mauerreste, Bruchstücke römischer Ziegel etc. ausgegraben und nimmt zur Zeit der Fruchtreife unter der Oberfläche hinziehende Mauern etc. wahr.

Das Dorf kommt im Jahr 978 als Hutingesheim (so ist ohne Zweifel zu lesen) erstmal vor, als das Hochstift Speier hiesige Besitzungen erwarb (Wirt. Urk. Buch 1, 223).

Glieder des hiesigen Ortsadels treten im 13. Jahrhundert mit dem Taufnamen Burkhard auf (1231. 1280 Mai 27.). Später machen sich bekannt die Kastner von Heutingsheim, nach welchen die bereits erwähnte Burg „Kasteneck“ genannt wurde. Im Jahr 1305 verpfändete Albrecht Kastner von Heutingsheim dem Kloster Bebenhausen für 10 Pf. die Vogtei nebst andern Rechten; Albrecht Hummel von Lichtenberg aber löste sie wieder ein und veräußerte sie 1343 an Walther von Urbach auf Wiederkauf. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde von der Herrschaft Württemberg belehnt „Hochschlitz von Pfawhusen, der zu Grüningen sitzet,“ mit „dem zehend Teil des Zehenden ze Hütingsheim, clein und groß, das rürt von Liechtenberg.“ (Sattler Grafen 4. Beil. Nr. 61 S. 270).

Im Jahr 1372 ging das in festen Besitz derer von Urbach gekommene hiesige Lehen unter württembergischer Oberherrlichkeit an die von Stammheim über, da Hans von Urbach Edelknecht gesessen zu Besigheim solches an die Kinder Konrads von Stammheim sel. verkaufte. Sofort, namentlich den 19. Mai 1392 und den 16. Mai 1407 wurden die von Stammheim mit einem Theil der Vogtei nebst Zugehörungen belehnt und machten noch später Erwerbungen.

Nach dem Aussterben der von Stammheim im Jahr 1588 kam Heutingsheim mit benachbarten Besitzungen an die von Schertlin, zunächst an Hans Sebastian Schertlin (vergl. Geisingen und S. 322).

Am 23. Juli 1695 verkaufte Philipp Konrad Schertlin von Burtenbach all sein Eigenthum mit Zehnten, Gefällen etc. und am 29. Apr. 1700 auch alle seine (nicht bedeutenden) württemb. Lehen zu Heutingsheim an Levin von und auf Kniestädt (aus einer ursprünglich unweit Hildesheim ansäßigen Adelsfamilie, gest. im J. 1719 als württemb. Oberststallmeister), welcher im Jahr 1705 noch weitere hiesige Gülten und Gefälle von der Herrschaft Württemberg ertauschte. Auf dessen Familie vererbte sich das Lehen bis zum Aussterben des schwäbischen Zweiges derselben mit Karl Ludwig Christoph von Kniestädt, badischem Geheimenrath, gest. 1815 zu Carlsruhe, worauf einem

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0229.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)