Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der älteste bekannte Pfarrer ist Sifridus plebanus de Bussingen 1279 (Remling Bisch. v. Speyer, ältere Urk. 356; noch 1289 Sifridus rector ecclesie in B. Mone Zeitschr. 4, 446). Im 15. Jahrhundert bestund hier eine Pfarrstelle, eine Frühmesserei und eine Caplanei zum St. Wendelinsaltar.

Den 24. Apr. 1364 belehnte Graf Eberhard der Greiner den Konrad von Sachsenheim mit dem Patronatrecht. Im Jahre 1404 verkauften Hermann und Hans von Sachsenheim Gebrüder zu der äußern Burg dieses Recht dem Spital zu Markgröningen, wozu Graf Eberhard der Milde den 4. Jan. d. J. seine lehensherrliche Zustimmung gab, jedoch mit dem Vorbehalt, wenn über kurz oder lang diese Kirche jemand von Päpsten, Kaisern, Königen, Erzbischöfen oder Bischöfen sollte anfallen, daß hiedurch das Lehen wiederum an die Herrschaft Württemberg komme (Steinhofer Wirt. Chron. 2, 592). Am 14. Mai 1422 beauftragte Papst Martin V. den Abt von Hirschau, die Einverleibung dieser Kirche in den genannten Spital zu besorgen; als im Jahre 1427 von dieser Kirche Hussitensteuer gefordert wurde, widersprach der Meister des genannten Spitals unter der Behauptung, diese Kirche sei auctoritate apostolica dem Spital einverleibt.

In der Zeit des 30jährigen Kriegs, von 1640–1649, war Bissingen vorübergehend nach Asperg eingepfarrt.

Heutzutage hängt die Pfarrei, zu welcher Unteremberg (O.A. Vaihingen) als Filial gehört, von königlicher Collatur ab.


Eglosheim,


Gemeinde III. Kl. mit 709 Einw., worunter 2 Kath. a. Eglosheim, Pfarrd., b. K. Domäne Seegut, Hof. Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Ludwigsburg eingepfarrt.

An dem östlichsten Ausläufer des Aspergs liegt etwa 1/4 Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt das freundliche, reinliche Dorf Eglosheim, das von der Ludwigsburg–Besigheimer Hauptstraße durchzogen wird, welche, wie die übrigen Ortsstraßen ziemlich breit und durchgängig mit Kandeln versehen ist. Von dem Ort bis zu der Oberamtsstadt sind zu beiden Seiten der Hauptstraße Linden-, theilweise Obstbaumalleen angelegt, in deren Schatten sich die nahe wohnenden Städter gerne ergehen und deßhalb Eglosheim häufig besuchen. Das nicht große, in die Länge gebaute Pfarrdorf, dessen Gebäude größtentheils ziemlich ansehnlich und zum Theil im

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0208.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)