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Handel mit Milch, den etwa 15 Personen nach Marbach, Ludwigsburg und Pleidelsheim treiben, bringt gegen 1000 fl. jährlich in den Ort; überdieß wird Vieh auf benachbarten Märkten abgesetzt.

Die Schweinezucht ist unbedeutend, so daß weit mehr Ferkel eingeführt, als im Ort gezüchtet werden.

Geflügel wird häufig gezogen und mit demselben ein lebhafter Handel getrieben; die Bienenzucht ist von einigem Belang.

Die Fischerei liefert Weißfische, Barben, Schuppfische, seltener Aale und Hechte. Das Fischrecht haben die mit Wiesenbesitz an den Neckar grenzenden Bürger.

Was die Gewerbe betrifft, so dienen diese, mit Ausnahme einiger auch nach Außen arbeitender Meublesschreiner, nur den nöthigsten örtlichen Bedürfnissen.

Eine Staatsstraße führt von Ludwigsburg nach Groß-Bottwar und Marbach durch den Ort und überdieß ist eine Vicinalstraße nach Beihingen angelegt. Jene wird, wenn die Schiffbrücke in Neckarweihingen nicht gangbar ist, häufig benützt, indem bei Benningen eine bedeckte, hölzerne, auf drei steinernen Pfeilern ruhende Brücke über den Neckar führt, welche im Jahre 1785/87 an der Stelle der früheren vom Staat erbaut wurde; von einer ältern, wohl aus der Römerzeit herstammenden Brücke finden sich noch Pfeilerreste unter dem Wasser südöstlich vom Ort, zunächst der sog. Burg, wo eine römische Niederlassung stand.

Außer den schon erwähnten römischen Niederlassungen (s. den allgem. Theil) finden sich etwa 1/2 Stunde südwestlich vom Ort auf dem sog. Königsrain noch schwache Spuren abgegangener Gebäude, und vor etwa 25 Jahren wurde daselbst ein altes Grab aufgedeckt, das ein menschliches Skelett mit bronzenen Armringen enthielt.

Über den günstigen Stand des Stiftungs- und Gemeindehaushalts s. Tab. III.

Die älteste Schreibung des Ortes Benningen (sonst auch Binningen) ist Bunninga (779), Buninga (978), Bueningen (1263). Genannt wird er erstmals im Jahre 779 in einer Urkunde des Klosters Fulda, welches durch die Gunst eines Grafen Kunibert allda Besitzungen erhielt (Cod. dipl. Fuld. ed. Dronke 39). Hiesige Güter kamen im Jahre 978 in den Besitz des Hochstiftes Speier (Wirt. Urk. Buch 1, 223), andere im 11. und 12. Jahrhundert, zum Theil als Geschenk Nibelunc’s von Weiler, an das Kloster Hirschau (Cod. Hirsaug. 30b. 41b. 42b.), welches im Jahre 1263 einen hiesigen Hof an das Kloster Steinheim verkaufte; der hiesige „Wendershof“ gelangte im Jahre 1291 durch Schenkung Albert Hacks von Hoheneck

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)