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Rindviehstand wird mittelst drei Farren (einer von Simmenthaler Kreuzung, die übrigen von Neckarschlag) nachgezüchtet, deren Unterhaltung den Widdumhofbesitzern obliegt. Viehmastung findet nicht Statt, indem man hauptsächlich auf Melkvieh Rücksicht nimmt und mit diesem neben der Milchnutzung noch einigen Handel auf benachbarten Märkten treibt.

Schweine werden zwar gezogen; es müssen jedoch zur Mastung immer noch viele Ferkel (in neuester Zeit meist englische Bastarde) auswärts, namentlich in Ludwigsburg zugekauft werden.

Geflügel (Gänse, Hühner) wird viel gezogen und meist nach Ludwigsburg verkauft.

Außer den für die gewöhnlichen Bedürfnisse arbeitenden Handwerkern befindet sich im Ort eine Potaschensiederei, ein Kaufmann, zwei Krämer und vier Schildwirthschaften.

Der Ort hat das Recht, alljährlich den 25. Juli einen Vieh- und Krämermarkt abzuhalten, auf dem der Umsatz von Leder beträchtlich ist.

In mäßiger Entfernung, östlich vom Ort, führt die Eisenbahn vorüber mit einem Haltplatz, zugleich Postexpedition und Bahnwärterhaus auf der Markung; auch dienen dem Verkehr die Vicinalstraßen nach Möglingen, Eglosheim und Markgröningen, welch letztere in neuerer Zeit als Poststraße Leonberg, Schwieberdingen, Markgröningen und Asperg mit der Eisenbahnstation Asperg verbindet.

Die Verhältnisse des Gemeinde- und Stiftungshaushalts sind nicht ungünstig. Die Gemeinde hat über 12.000 fl. Kapitalien und ist außer den schon angeführten Waldungen noch im Besitz von 179 Morgen Güter, welche theils verliehen, theils den ältern Bürgern gegen einen Looszins ausgetheilt sind und der Gemeindepflege jährlich gegen 1500 fl. eintragen. Bei der Stiftungspflege ist eine Armenstiftung von 1400 fl. vorhanden, deren Zinse theils an Arme vertheilt, theils zu Brod für Unbemittelte verwendet werden. Die jährliche Gemeindeschadensumlage beschränkt sich auf 1000 fl. (vergl. Tab. III.).

Als Wappen führt das Dorf in goldenem Felde eine Aspe zwischen zwei aufrecht stehenden, die Zinken auswärts kehrenden schwarzen Hirschhörnern.

In der Gemeindemarkung ist auch die Festung Hohen-Asperg begriffen. Nördlich von dem Dorfe erhebt sich frei aus der wellenförmigen Hochebene ein beinahe ringsum mit Reben bepflanzter, steil ansteigender Hügel, dessen Kuppe die Festung Hohen-Asperg trägt. Von dem Dorfe gelangt man ziemlich steil den Berg hinan zu

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0169.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)