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B. Kunst, Gewerbfleiß und Handel.
I. Fabrikationsanstalten.

Unter denselben behauptet den ausgebreitetsten Ruf: Die Orgelfabrik (von Walker) in Ludwigsburg, die 36–40 Arbeiter beschäftigt und deren Arbeits-Maschinen durch eine Dampfmaschine von 4 Pferdekräften bewegt werden. Der Absatz für ihre zum Theil sehr bedeutenden Werke geht in alle Welttheile.

Sodann sind als bedeutende Gewerbe zu nennen:

Die zwei Fabriken lakirter Blechwaaren (von Hezel und Behr, und von Vetter) in Ludwigsburg, mit 213 größtentheils männlichen Arbeitern; die daselbst aus jährlich verarbeiteten 500 Ctr. Weißblech, 2600 Ctr. Schwarzblech, 110 Ctr. Draht, 65 Ctr. Blei, 15 Ctr. Messing, 20 Ctr. Zinkblech, 209 Ctr. Copalfirniß und Lack gefertigten Kaffeebretter, Obstkörbe, Vogelkäfige etc. finden in ganz Europa, ja selbst in Amerika Absatz.

Die drei in Ludwigsburg bestehenden Fabriken leinener, baumwollener und halbwollener Waaren (von Israel und Kauffmann), die jährlich 2100 Ctr. baumwollene, leinene und wollene Garne durch 680 theils in den Fabrik-Lokalen, theils in der Umgegegend und in den Oberämtern Backnang und Böblingen beschäftigten Weber etc. verarbeiten lassen und ihre Fabrikate auch außerhalb Württemberg, in Baden, Bayern, Hessen, Schweiz und Nord-Amerika verkaufen.

Die Fortepianofabrik (von Käferle) in Ludwigsburg mit 18–22 Arbeitern. Sie verfertigt jährlich etwa 100 Instrumente und verschließt sie in Deutschland und in Amerika.

Eine Litzen-Flechterei und Fabrikation von Litzenschuhen in Ludwigsburg mit 68 Flechtmaschinen, die von 5 Arbeitern besorgt werden, woneben die Anfertigung der Schuhe 20 Personen beschäftigt. Die Fabrikate werden vorzugsweise in Süddeutschland abgesetzt.

Die Fabrik von Holz-, Leder- und Papp-Galanteriewaaren (von Habicht und Comp.) in Ludwigsburg mit 18–20 Arbeitern. Die Erzeugnisse gehen hauptsächlich nach Holland und Nord-Deutschland.

Die drei Fabriken chemischer Produkte in Ludwigsburg und in Hoheneck, die 44 Arbeiter, theils in eigenen Lokalen, theils außer denselben beschäftigen und ihre Produkte, Reib-Zündhölzer, Fett-Glanz-Wichse, Gewürz-Schwefel-Schnitten, Gichtpapier, Kaffee-Surrogat, Firnisse und raffinirtes Harz, in ganz Deutschland versenden.

Die Fabrik künstlicher Blumen (von G. Viehhäuser) in

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 058. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0058.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)