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Lehm 3′
Mergel 3′
Dolomit 1′ 5″
Mergel 4′
Kalkstein 1′
Mergel in sandige Plättchen übergehend 3′
Lettenkohlensandstein 20–25′

Die Kalkbänke der Lettenkohle sind besonders bei Eglosheim und am Kugelberg bei Hoheneck sehr entwickelt und meist sehr thonreich, zuweilen dolomitisch, oder auch von Eisenoxydhydrat gelb gefärbt. Sie enthalten an letztem Ort zahlreiche Krokodill- und Fischreste (Nothosaurus, Dracosaurus, Simosaurus, Zähne von Ceratodus runcinatus, Guilelmi, palmatus, Kurri Plien., auch Steinkerne von Myophoria Goldfussii.

Gypsbänke schließt die Lettenkohle zwischen dem Asperg und Eglosheim ein, wo sie bedeutende Ablagerungen von 12–20′ Mächtigkeit bilden, die fleißig abgebaut werden. Diese Gypse liegen etwas tiefer, als diejenigen des untern Keupers, werden in den obern Schichten von Kalkmergeln durchzogen und enthalten die Petrefakte der Lettenkohle, namentlich Myophoria Goldfussii, welche in dem eigentlichen Keupergyps nicht vorkommt.

2. Die Keuperformation spielt eine ganz untergeordnete Rolle und greift nur in den südlichen Theil des Bezirks bei Zuffenhausen und Stammheim in unbeträchtlicher Ausdehnung in denselben ein; überdieß bestehen die frei aus der Muschelkalkebene sich erhebenden Hügel Asperg und Lemberg aus den untern Gliedern der Keuperformation. Beide Hügel müssen wir als stehengebliebene Reste des in der Urzeit zusammenhängenden Keupers betrachten, die nun gleichsam die Vorposten der gegen Süden und Osten zusammenhängenden und vollendeten Formation bilden.

Der über den Muschelkalk sich erhebende Keuper beginnt mit blauen Thonmergeln, in denen an dem Fuß des Aspergs beträchtliche Gypsstöcke eingelagert sind, auch an dem Fuß des Burgholzes bei Zuffenhausen wurde früher Gyps und Alabaster gewonnen. Über diesen Mergeln entwickelt sich der feinkörnige Keuperwerkstein (Schilfsandstein), der die Kuppen des Aspergs, des Lembergs und des Burgholzes deckt, sonst aber in dem Bezirke nirgends mehr ansteht. Die übrigen, höher gelegenen Glieder der Keuperformation fehlen in dem Bezirke.

Von Versteinerungen kommen in dem feinkörnigen Werkstein vor: Equisetum columnare, Calamites arenaceus, einige Farrenkräuter und Cycadeen (Pterophyllum Jägeri Brongn.); abgebaut wird derselbe auf dem Lemberg und auf dem Burgholz.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0017.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)