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und haben in Folge dessen einen leichten, ziemlich unergiebigen Sandboden, der übrigens nur auf dem Burgholz in ganz geringer Ausdehnung für die Landwirthschaft benüzt wird.

Die steilen Thalgehänge bestehen aus Muschelkalk, an deren oberen Rändern sich zuweilen die verschiedenen Glieder der Lettenkohlengruppe geltend machen; die Verwitterung dieser Gebirgsschichten erzeugte einen kalkig-thonigen Boden, der in Verbindung mit dem häufig los herumliegenden oder als Felsen anstehenden, wärmehaltenden Muschelkalk dem Weinbau sehr günstig ist. In den Thalebenen haben sich Alluvialgebilde abgelagert und einen sandigen, humusreichen Schlammboden geliefert, welcher sich für den Wiesenbau vortrefflich eignet und nur an Stellen, an denen die Hochfluthen zu viel Sand und Gerölle abgesetzt haben, für denselben minder günstig erscheint. Moorböden, die aber größtentheils entwässert und in taugliche Wiesengründe umgewandelt sind, kommen bei Asperg, Eglosheim und Neuwirthshaus vor.

5. Luft und Witterung.

Das Klima des Bezirks bietet je nach der Lage und Höhe der einzelnen Orte erhebliche Verschiedenheiten dar und ist namentlich auf den Höhen etwas rauh und windig, insofern kein Gebirgszug Schutz gegen Wind und Sturm darbietet. Dieß gilt namentlich auch von der Hauptstadt, wo mehrere Hauptstraßen den häufig wehenden Ost- und Nordwinden sehr ausgesetzt sind. Dazu kommt häufiger Wechsel der Temperatur und Witterung.

Der mittlere Barometerstand ist nach zehnjährigen Beobachtungen des Herrn Oberamtsarztes Dr. v. Höring 27″ 2,68‴, der des Thermometers + 7,67° R. Die Durchschnittstemperatur des Winters in Ludwigsburg ist = + 0,63° R. (in Stuttgart + 0,65° R.), die des Sommers + 14,73 (in Stuttgart + 15,06°.). Der Zug der Gewitter geht in der Regel von Osten nach Westen, wobei dieselben öfters im Neckarthal verweilen und in Neckarweihingen nicht selten Schaden anrichten, wie denn daselbst in einem Jahrhundert zweimal der Kirchthurm vom Blitz entzündet wurde und abbrannte, ein drittes Mal nur beschädigt, aber nicht entzündet wurde. Über der Stadt selbst halten die Gewitter in der Regel nicht lange und ziehen meist, ohne Schaden zu thun, schnell vorüber.

6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse des Bezirks sind sehr einfach und beschränken sich abgesehen von den Diluvial- und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 015. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0015.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)