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der Rems (gegenüber von Neckargröningen) auf 3,1 Stunden Strombahn 40,8 Par. Fuß oder nach der Länge der Thalbahn 0,125 Proc., von dem Rems-Einfluß bis zur Einmündung des Zipfelbachs bei Poppenweiler auf 1,1 Stunde Strombahn 14 Par. Fuß oder nach der Thalbahn 0,111 Proc., von der Zipfelbach-Einmündung bis zu dem Einfluß der Murr (gegenüber von Benningen) auf 2,8 Stunden Strombahn 23 Par. F. oder nach der Thalbahn 0,080 Proc., von der Murreinmündung bis zu dem Einfluß der Enz auf 6 Stunden Strombahn 45,3 Par. F. oder nach der Länge der Thalbahn 0,089 Proc. Die Breite und Tiefe des Flusses ist sehr verschieden, erstere wechselt von 140–360′ und beträgt im Allgemeinen 180–200′. Die Tiefe bei mittlerem Wasserstande steigert sich wohl nirgends über 12–15′. Der Grund des Flußbetts ist zuweilen felsig, im Allgemeinen besteht er aus Sand und Geröllen, welche aus den jurassischen Schichten, aus dem Keuper- und Muschelkalk stammen, und sich theils in dem Flußbett, theils an den Flußufern abgelagert haben. Die häufig mit wasserliebenden Bäumen (Erlen, Weiden, Pappeln) bepflanzten Ufer sind nicht von Bedeutung, daher auch der Fluß leicht austritt und nicht selten gefährlich wird; der seit langer Zeit höchste Wasserstand war im October 1824. Der Lauf des schiff- und floßbaren Flusses ist von seinem Eintritt in den Bezirk bis nach Poppenweiler nur wenig gekrümmt, dagegen beginnt er von dem genannten Orte an sich in großen hufeisenförmigen Bögen zu wenden, die er nicht nur bis zu seinem Austritt aus dem Bezirk, sondern auch weiterhin fortsetzt. Auf seinem Weg durch den Bezirk treibt er Mühlwerke, in Neckargröningen und in Hoheneck. Bei den Orten Neckargröningen, Neckarweihingen und Benningen führen Brücken über den Fluß, auch sind Fähren bei Aldingen, Poppenweiler und Geisingen vorhanden. Die Fischerei ist nicht beträchtlich und neuerlich noch im Abnehmen; außer einigen selteneren Fischarten (s. Thierreich) kommen meist Weißfische, Schuppfische, Barben und seltener Karpfen, Aale und Hechte vor. 1

Das Thal des Neckars ist ziemlich enge und durchschnittlich kaum 1/8 Stunde breit; nur bei Geisingen erweitert es sich zu einer Breite von nicht ganz 1/4 Stunde. Die Thalgehänge sind theils schroff, theils sanft gegen die Thalebene auslaufend und gewähren daher viele Abwechslung in der Physiognomie des im Allgemeinen anmuthigen, fruchtbaren Neckar-Thales. An Stellen, wo der Fluß großartige Bögen beschreibt, begleiten denselben an den äußeren Seiten der Bögen steile, amphitheatralische Thalwände, während sich von der entgegengesetzten Thalseite wohlgeformte, breit und flach auslaufende

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)