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Im Jahr 1646 erlosch das edle Geschlecht von Nippenburg im Mannsstamm und Schöckingen fiel an den Lehenhof zurück, worauf Herzog Eberhard III. am 11. April 1660 seinen Burgvogt und Frauenzimmerhofmeister Ulrich Albrecht von Gaisberg mit dem Schloß, der niedern Gerichtsbarkeit und dem kleinen Waidwerk zu Schöckingen belehnte (Sattler, Herzoge 10,6). Von nun an blieb das Lehen bei dieser Familie.

Sonst waren in früherer Zeit hier noch begütert die von Neuhausen (Wolf von Neuhausen besaß 1417 einen Hof zu Schöckingen, der Brennmül’s sel. von Osweil war, Gabelkhofer), die von Nothaft und von Sachsenheim.

Die Reichsritterschaft Cantons Neckarschwarzwald machte Ansprüche wegen hiesiger Collectation; sie erhob namentlich im Jahr 1700 deshalb Klage und überließ erst durch Vergleich von 1769 diese Collectation an Württemberg auf ewige Zeiten. (Cramer Nebenst. 112, 600.)


Warmbronn,
Gemeinde III. Kl. mit 805 Einw., wor. 1 Kath. - Ev. Pfarrei. Die Kath. sind nach Weil d. St. eingepfarrt.

Das nicht große, aber freundliche und mit reinlichen, gekandelten Straßen versehene Pfarrdorf, liegt eine Stunde südlich von der Oberamtsstadt, in einer weiten, wiesenreichen, von dem Maisgraben durchzogenen Thalebene. Um die Thalweitung lagern sich auf 3 Seiten amphitheatralisch meist bewaldete, übrigens nicht bedeutende Höhenzüge, die nur gegen Westen nicht zusammenhängen und hier dem 1/4 Stunde nordöstlich vom Ort entspringenden Maisgraben freien Durchgang gestatten. Von der Ostseite gesehen, bildet das ländliche Dörfchen mit seiner stillen Umgebung und dem stattlichen Renningen im Hintergrunde eine sehr anmuthige Landschaft, welche gegen Westen durch einen Theil des fernen Schwarzwaldes begrenzt wird. Vier Pumpbrunnen und ein schön gefaßter laufender Brunnen, dessen starke Quelle noch weitere Brunnen zu speisen im Stande wäre, spenden vortreffliches Trinkwasser. Etwa 1/4 Stunde nordöstlich vom Ort befindet sich ein 5/4 Morgen großer See, der seinen Zufluß aus dem nahe gelegenen Seebrünnle erhält und dessen Ablauf den am Dorf vorbeifließenden Maisgraben bildet

Die geräumige und helle Pfarrkirche wurde 1784 auf der Stelle der früheren, in einem einfachen Styl erbaut und enthält nichts Bemerkenswerthes. Auf dem ebenso einfachen, viereckigen, mit Zeltdach bedeckten Thurme hängen zwei Glocken, die größere 1777, die andere 1736 gegossen. Die Baulast der Kirche liegt der Stiftungspflege ob. Statt des früher

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_241.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)