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behielt indeß seine Nachkommenschaft noch die Lehensoberherrlichkeit über einen hiesigen Hof. Am 5. Juni 1376 verlieh ein jüngerer Graf Rudolph von Hohenberg einen solchen an Gerlach Bochteler, Hansen Sohn (Stuttgarter Staatsarchiv, Stift Sindelfingen). Als im Jahr 1381 die Herrschaft Hohenberg an Österreich verkauft wurde, ging auch diese Lehensherrlichkeit an Österreich über. Herzog Friedrich der ältere von Österreich wollte am 15. Juni 1425 den Hof an Hans Amman von Rotenburg verleihen (Lichnowsky, Geschichte d. Hauses Habsburg 5. Regg. Nr. 2259), dagegen geschah mit Erfolg Einsprache von Seiten Hans Bochtelers zu Weil, worauf Friedrich den 6. Juni 1429 Albrecht Bochteler belehnte. Später übergaben Hans und Peter Bochteler, behufs der Stiftung einer ewigen Messe, den Hof, welcher noch immer als zur Herrschaft Hohenberg gehörig aufgeführt wurde, an den Chorherrn Conrad Widmann von Sindelfingen, welcher ihn am 6. Juni 1455 von dem Erzherzog Albrecht geeignet erhielt.

Von Renningen schrieb sich ein Adelsgeschlecht, welches die bereits erwähnte Burg besaß. Die ältesten bekannten Glieder sind Friedrich von Randingen, zuerst in einer Urkunde vom 24. April 1266 genannt; ihm erlaubt Graf Ulrich von Tübingen am 23. Juli 1272, seinen Theil am Zehenten zu Darmsheim dem Stift Sindelfingen zu verkaufen; 1/8Zehenten, gleichfalls in Darmsheim, veräußerte laut Urkunde vom 27. Dezember 1272 Godefridus de Rendingen dictus de Rothe an das Stift Sindelfingen. Andere frühe vorkommende Glieder dieser Familie führten die Namen Werner, Kraft, Conrad.

Zu verschiedenen Zeiten waren hier auch begütert: die von Höfingen (sie trugen zeitweise von Württemberg zu Lehen 1/3 großen und kleinen Zehenten), die Maiser, die von Malmsheim, von Neuneck, von Neuhausen (besaßen hiesige, später an das Kloster Bebenhausen veräußerte Laienzehenten), von Nippenburg, von Pfahlheim, von Ringingen.

Von Klöstern machte hauptsächlich das Kloster Bebenhausen seit 1277 zu verschiedenen Zeiten hier Erwerbungen; im genannten Jahre erhielt es durch Schenkung Eberhards von Ringingen dessen hiesigen Zehenten aus drei Höfen, im Jahr 1458 erkaufte es den oben erwähnten höfingischen Antheil des hiesigen großen und kleinen Zehenten nebst dem Kornhaus für 1020 fl. von Hans Truchseß von Höfingen.

Württemberg machte einzelne Ankäufe noch in später Zeit; im Jahr 1384 erwarb Graf Eberhard von Württemberg von Wolf Maiser, Schwigger Maisers sel. Sohn von Malmsheim, die Güter zu Renningen, welche dieser Wolf Maiser von seinem Bruder Pfaff Schwigger sel. Kirchherrn daselbst ererbt hatte (Steinhofer 2, 446); im Jahr 1495 erkaufte Graf Eberhard der ältere von Hans von Neuneck seinen Theil an dem Burgstall

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)