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den Fall des Wiederaufbaues das Öffnungsrecht verschrieben in dem Lehenrevers, welchen Hans und Gumpold von Wyl, Conzen Söhne, ausstellten (Stuttgarter Staatsarchiv, Sattler 1, 154). Im Jahr 1402 verglichen sich Württemberg und Baden dahin, daß Markgraf Bernhard von Baden dem Gumpold von Kröwelsau und seiner Mutter für ihren erlittenen Schaden 30 fl. zahlen soll (Steinhofer 2, 582). Am 1. Juni 1405 verkaufte Gumpold von Kröwelsau diese Burg nebst Zugehör an Pelen Spenlerin zu Weil der Stadt für 250 Goldgulden, am 4. April 1469 Ulrich und Gerlach Schulmeister und ihre Schwester Dorothea dieselbe an die Gemeinde Merklingen für 400 fl., am 6. April 1476 die Gemeinde Merklingen an Heinrich Schmid und Consorten, Bürger zu Merklingen.


Mönsheim,
Gemeinde II. Kl. mit 1177 Einw. a. Mönsheim, Pfarrd., 1145 Einw. b. Sägmühle, 7 Einw. c. Lerchenhof, 15 Einw., d. Ober-Mönsheim, 10 Einw., wor. 3 Mennoniten. - Ev. Pfarrei. - Parcelle c. und d. Pfarr-Filiale von Wimsheim.

In dem ziemlich tief eingeschnittenen Thale des Grenzbachs liegt 31/2 Stunden nordwestlich von Leonberg, theils in der Ebene, theils an den Abhängen desselben, das im Allgemeinen wenig ansprechende Pfarrdorf (Unter-) Mönsheim, dessen aus Holz erbaute, mit steinernem Unterstock versehene Häuser meist ein altes Aussehen haben. Gutes Quellwasser ist hinreichend vorhanden; überdieß fließt der Grenzbach durch das Dorf und setzt innerhalb desselben 3 Mühlen in Bewegung. Die sehr alte Pfarrkirche zum heiligen Nikolaus, welche die Gemeinde- und Stiftungspflege gemeinschaftlich zu unterhalten haben, bildet ein schmales Rechteck mit geradlinigem Chorschluß nach Art der ältesten Basiliken. Von ihrer ursprünglich romanischen Bauweise hat sich nur ein über dem südlichen Eingang angebrachtes rundbogiges Fensterchen erhalten, indem das Gebäude durch Veränderungen, namentlich eine im Jahr 1752 vorgenommene, sehr entstellt wurde. Das Innere der Kirche wird gegenwärtig durch eine Renovation freundlicher gestaltet, jedoch mußte bei dieser Veranlassung auch das Kreuzgewölbe und der plattgedrückte Triumphbogen des Chors weichen und einer neuen Orgel Platz machen. Auf dem Fußboden liegen mehrere sehr alte Grabdenkmale, zum Theil ohne Umschrift, einzelne das Wappen der Herren von Mönsheim tragend; eines hat die Inschrift: „anno dom. 1350.....“ Auf dem viereckigen, ziemlich niedern, mit einem Zeltdach versehenen Thurme hängen zwei Glocken, die größere mit der Jahrzahl 1828, die kleinere 1749.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_202.png&oldid=- (Version vom 22.5.2020)