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34 Seelen (11 männliche, 23 weibliche). Die Zunahme durch Wanderung 8, (– männl., 8 weibl.). Der Zuwachs überhaupt 42 Seelen (11 männl. 31 weibl.).

Über Sechzigjährige zählte man am 3. Dez. 1846 104 (56 männl., 48 weibl.), wonach deren 82,3 auf 1000 Angehörige kommen.

Aus Heimsheim ist gebürtig: Stahl, Johann Friedrich, geb. den 26. Sept. 1718. Nach absolvirter Theologie, neben welcher Physik und Chemie seine Lieblingsstudien waren, bildete er sich auf Reisen für die Bergwerkskunde, wurde 1755 in Stuttgart Bergrath und Ober-Inspektor der Bergwerke, 1758 Kammerexpeditionsrath, 1768 Hofrath, 1773 Professor der Cameralwissenschaft an der Karlsacademie; theils als vieljähriger Forst-Referent, theils als Schriftsteller hat er sich besondere Verdienste um das Forstwesen erworben. Er starb den 28. Januar 1790.

Die Landwirthschaft ist im Allgemeinen gut; verbesserte Pflüge und Düngerstätten sind ziemlich häufig geworden; zur Besserung des Bodens benützt man, außer dem gewöhnlichen Stalldünger, auch Jauche, Compost, Gyps und Asche. Im Dreifeldersystem baut man die gewöhnlichen Getreidearten und von diesen besonders viel Dinkel und Hafer; es wird auf den Morgen ausgesät: 7–8 Sri. Dinkel, 5 Sri. Hafer, 2 Sri. Gerste, 6 Sri. Einkorn und 2–3 Sri. Roggen; der durchschnittliche Ertrag ist per Morgen 6–7 Schfl. Dinkel, 4–5 Schfl. Hafer, 3–4 Schfl. Gerste, 6 Schfl. Einkorn und 2–3 Schfl. Roggen. Die Erzeugnisse der zu 1/4 angeblümten Brache bestehen in Kartoffeln, Futterkräutern, Ackerbohnen, etwas Hanf, Reps und Mohn. Dinkel wird nach Calw, Neuenbürg und Weil d. St., Hafer ins Badische abgesetzt. Die geringsten Ackerpreise sind 10 fl., die mittleren 200 fl. und die höchsten 400 fl.

Der Wiesenbau ist ausgedehnt und liefert, obgleich ihm nur wenig Wässerung zukommt, sehr kräftiges Futter, welches meist im Ort verbraucht wird. Der jährliche durchschnittliche Ertrag eines Morgens Wiese wird zu 24 Ctr. Heu und 12 Ctr. Öhmd angegeben; die Preise bewegen sich von 120 fl. bis 500 fl. per Morgen.

Die Obstzucht, welche sich hauptsächlich auf Mostsorten und Zwetschgen beschränkt, ist nicht bedeutend. Auf etwa 100 Morgen Weiden laufen ungefähr 700 den Bürgern gehörige Bastardschafe, für welche von den Lämmern 24 kr. und von den Schafen 48 kr. per Stück an die Gemeindekasse bezahlt werden müssen. Die Überwinterung geschieht im Ort, die Wolle kommt nach Calw, Weil d. St., Stuttgart u. s. w. zum Verkauf; der Erlös aus dem Pferch beträgt für die Gemeinde jährlich 6–800 fl.

Die Gemeinde ist im Besitz von 1165 meist mit Nadelholz bestockten Waldungen; der jährliche Ertrag derselben ist auf 587 Klftr. und 10 bis

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_151.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)