Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem Frauenkloster zu Pforzheim, welchem sie im Jahr 1347 einverleibt wurde.

Württemberg, welches die Lehensoberherrlichkeit über Ditzingen schon frühe besaß, erwarb zu verschiedenen Zeiten einzelne Rechte und Güter, namentlich im Jahr 1356 den 12. Theil der Vogtei, welchen Erlika, Wolframs von Ditzingen Tochter, mit Beistand Renhards von Ditzingen, eines Edelknechts, verkaufte (Sattler, Grafen 1, 168); im Jahr 1365 Mai 20 ein Sechstel der Vogtei und des Gerichts, welches Hans von Ditzingen gegen Eignung von 13 Morgen Ackers überließ; im Jahr 1376 einen weitern Theil der Vogtei, des Gerichts, ferner Leibeigene, Güter, Wald und Gülten um 400 fl. von Wilhelm von Münchingen, im Jahr 1437 Rechte, Gülten, Ungeld und Frevel um 260 Pf. Heller von Wilhelm und Balthasar von Gültlingen, im Jahr 1442 Nov. 11 Leibeigene von Burkhard von Nippenburg, im Jahr 1565 Juli 18 die Speyrer Pfarrei zu St. Margaretha sammt Kirchenlehen, Meßneramt, Zehenten und Gefällen durch Vergleich Herzog Christophs von Württemberg mit dem Markgrafen Karl von Baden, als Rechtsnachfolger des Frauenklosters zu Pforzheim. (Sattler, Herzoge 4, 216; Stuttg. Staats-Arch. unter Baden.)

Von der Herrschaft Württemberg trug das Rittergut zu Lehen im 16. und im Anfang des 17. Jahrhunderts die Familie von Janowitz,[1] namentlich Hermann von Janowitz zu Ditzingen, genannt Böhm, württ. Haushofmeister und Obervogt zu Gröningen, Bietigheim, Sachsenheim, geb. 1544, gest. 19. Mai 1590, und sein Sohn Ludwig von Janowitz zu Ditzingen, württ. Oberrath und Obervogt zu Kirchheim, Gesandter zu Regensburg, geb. 20. April 1583, gest. 31. Mai 1641 zu Regensburg. Durch Herzog Eberhard III. wurde die Familie von Münchingen damit belehnt, zuerst der im Jahr 1671 verstorbene Oberstallmeister von Münchingen (s. dessen in Folio gedruckte Funeralien), dessen Nachkommen es noch besitzen.


  1. Zu dieser Familie gehörte auch der Stallmeister des Herzogs von Guyse, welcher am 24. Aug. 1572 den Admiral Coligny ermordete und im J. 1575 erschossen wurde. In Vie de Gasp. de Coligny S. 129 steht: Besme natif du duché de Wirtemberg et fils comme l’on dict d’un qui avoit eu la charge d’artillerie.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_111.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)