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Fächern; 1789 Professor der orientalischen Sprachen in Jena, 1794 der Theologie ebendaselbst, 1803 Professor der Theologie in Würzburg, 1807 Landesdirektionsrath in Kirchen- und Schulsachen in Bamberg, 1809 Kreis-Kirchen- und Schulrath in Nürnberg, 1810 deßgleichen in Ansbach, 1811 bis 1844 Professor der Exegese und Kirchengeschichte mit dem Titel eines Geheimen Kirchenraths in Heidelberg, wo er zuletzt im Ruhestand lebte und am 10. August 1851 beinahe 90jährig verschied.

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, der geniale Schöpfer des nach ihm genannten philosophischen Systems, Sohn des hiesigen Diakonus, geboren den 27. Januar 1775, 1798 außerordentlicher Professor der Philosophie in Jena, 1803 ordentlicher Professor der Philosophie in Würzburg, 1806 Mitglied der Academie der Wissenschaften zu München, 1808 Direktor und Generalsekretär der Akademie der bildenden Künste daselbst, 1820 Professor der Philosophie in Erlangen, 1826 deßgleichen in München, 1827 Vorstand der königl. bayerischen Akademie der Wissenschaften und General-Conservator der wissenschaftlichen Sammlungen des Staats, 1830 mit dem Titel eines wirklichen Geheimen-Raths, 1842 Professor der Philosophie in Berlin mit dem Rang eines Geheimen Ober-Regierungs-Raths.

Karl Wilhelm Hochstetter, Sohn des hiesigen Diakonus, geboren den 31. Dezember (nicht 1. Januar) 1781, in den Seminarien gebildet und gleich den zwei Voranstehenden Stiftsprimus, später in Tübingen als einer der geistreichsten Schüler Kielmeyer’s, hernach in Göttingen und Bern der Naturwissenschaft und der Medizin beflissen. Er starb, zum großen Verlust für die Naturwissenschaften, allgemein bedauert erst dreißigjährig im Jahr 1811 als Professor in Bern, in der Nähe dieser Stadt, auf der Heimkehr von einer wissenschaftlichen Reise an’s adriatische Meer. (Siehe über ihn: Süddeutsche Miscellen für Leben, Literatur und Kunst 1812, Nr. 45-47.)

Die den Ort zunächst umgebende Markung der Stadt gehört zu den kleinsten in dem Oberamtsbezirk; sie dehnt sich hauptsächlich nur gegen Osten, Nordosten und Norden aus, während die südliche Grenze so nahe an die Stadt tritt, daß sogar noch einzelne Häuser von Leonberg auf Eltinger Markung liegen; ebenso die westliche Grenze, welche nur einige 100 Schritte von der Stadt im Glems-Thale hinzieht. Außerdem besitzt aber die Stadt jenseits der Eltinger Markung, südlich an die Grenzen der Oberämter Böblingen und Stuttgart, sowie an einen Stuttgarter Stadtwald anstoßend, noch einen in Wald bestehenden isolirten Markungstheil, welcher dem Umfange der Stadtmarkung beinahe gleichkommt. (Eigentliche Stadtmarkung 1110 Morgen, isolirte Markung 989 Morgen.)

Leonberg scheint ursprünglich eine andere Bestimmung, als die einer bürgerlichen Niederlassung gehabt zu haben, da es erst, nachdem

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 095. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_095.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)