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Gräber, nicht unter aufgeworfenen Hügeln, sondern in dem gewachsenen Boden, entweder frei oder mit Steinplatten umfriedigt, [1] welche wohl einer etwas spätern Periode als die Grabhügel angehören, wurden in dem Bezirke an folgenden Stellen aufgefunden: bei der Ziegelhütte zu Ditzingen, bei Münchingen, am westlichen Ende von Merklingen, in der Lehmgrube bei Weil d. St., hinter dem Begräbnißplatz bei Hemmingen und bei Weil d. D. in der Richtung gegen den Bergheimer-Hof.

Von abgegangenen mittelalterlichen Burgen und Schlössern, wovon sich noch mehr oder weniger Spuren finden, sind folgende zu nennen:

Auf der Markung Eltingen, Glemseck und Maisenburg.
  "     "          "       Flacht, der Burgstall am Ort und die Eutenburg.
  "     "          "       Gerlingen, die Burg Gerlingen, Malmstatt, und der Burgstall am Krummbach.
  "     "          "       Heimerdingen, die Burg Heimerdingen an der Stelle des gegenwärtigen Pfarrhauses.
  "     "          "       Hausen, Burghalde.
  "     "          "       Leonberg, Burghalde.
  "     "          "       Malmsheim, 2 Schlösser (Burgen) im Ort, wovon eines völlig abgegangen, das andere als Bauernwohnung dient.
  "     "          "       Merklingen, Kröwelsau, ein Burgstall oberhalb des Orts und einer auf der sogenannten Mörsch.
  "     "          "       Mönsheim, ein Burgstall zunächst am Ort, eine Burg auf dem Tobel und ein noch erhaltener Thurm der ehemaligen Burg Unter-Mönsheim.
  "     "          "       Münchingen, ein Burgstall südwestlich von Mauer.
  "     "          "       Münklingen, Kuppelzen.
  "     "          "       Renningen, die Burg Renningen zunächst am Ort.
  "     "          "       Weil der Stadt, Plammerberg.
  "     "          "       Weil dem Dorf, ein Burgstall im Stellerein (Stallrein).

Näheres über die genannten Burgen, sowie über die theils noch bewohnten, theils für andere Zwecke eingerichteten Schloß-Gebäude in Ditzingen, Heimsheim, Hemmingen, Höfingen, Leonberg, Merklingen, Münchingen, Ober-Mönsheim und Schöckingen ist in den Ortsbeschreibungen zu finden.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_085.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. In diesen Gräbern wurden neben den Überresten des menschlichen Gerippes nicht selten Speerspitzen, Schwerter, namentlich kurze einschneidige, sog. Sachse gefunden.