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und Maulbronn. Zu Herrenalb gehörten: Merklingen und Hausen; zu Hirschau: Friolzheim; zu Maulbronn: Flacht und Wimsheim.

In diesen geistlichen Ämtern wurde der württembergische Besitz durch die Klostervogtei — die über Maulbronn kam erst i. J. 1504 durch den Pfälzischen Krieg an Württemberg — vermittelt und durch die Reformation vollendet.

Neben dem Besitz der obengenannten Grafen von Calw u. A., war wohl Manches württembergisches Hausgut, von welchem kein Ankunftstitel sich ermitteln läßt; in der Mitte des 13ten Jahrhunderts als Graf Ulrich von Württemberg die Stadt Leonberg gründete, war Württemberg jedenfalls durch alten und neuen Besitz in der Gegend schon sehr erstarkt. Vieles ist aber erst in späteren Zeiten erworben worden, worüber die Ortsbeschreibungen zu vergleichen sind.

Um’s J. 1350 gehörte zum Oberamt Leonberg: Leonberg, Ditzingen, Eltingen, Gebersheim, Gerlingen, Hemmingen, Hirschlanden, Höfingen, Magstatt, Malmsheim, Münchingen, Renningen, Rutesheim, Schöckingen, Warmbronn und Weil d. D. (Reichsst. Archiv. Urk. 1, 46, wo auch die Steuer dieser Orte angegeben ist.)

Von diesen Orten ist blos Magstatt, welches zum Oberamt Böblingen gehört, schon früh — bleibend — von Leonberg hinweggekommen. Vorübergehend abgetrennt in herzoglichen Zeiten waren, und zugetheilt zum Oberamt Böblingen: Malmsheim; zum (aufgehobenen) Oberamt Markgröningen (nachher zum Oberamt Ludwigsburg): Münchingen; zum Oberamt Canstatt bis zum Jahr 1807: Weil d. D. mit dem Berkheimer Hof; zum Oberamt Ludwigsburg: Ditzingen (Heyd, Markgröningen, 133. 134). Neu hinzugekommen zum Amt Leonberg sind nach dem Jahr 1350: Heimerdingen, Mönsheim und Münklingen; hinzugefügt war, aber später für immer abgetreten wurde: Maichingen.

Im Jahr 1803 war die Reichsstadt Weil württembergisch geworden; für diese Stadt, welche keine zugehörigen Orte gehabt hatte, wurde im J. 1807 unter Zutheilung der Orte Althengstett, Gechingen, Hausen an der Würm, Heimsheim, Merklingen, Neuhengstett, Perouse, Simozheim und des Patrimonialamts Dätzingen, ein eigenes, bereits im Jahr 1808 wieder aufgehobenes Amt geschaffen.

Das alte Oberamt Leonberg wurde 1807 vergrößert: durch Weil dem Dorf, 1808 durch Weil der Stadt, welches noch lange ein Unteramt blieb, Hausen an der Würm, Heimsheim, Merklingen, Perouse; ferner in gleichem Jahr durch Flacht und Friolzheim, wovon ersteres nach Aufhebung der Klosterämter zum Oberamt Maulbronn, letzteres zum Oberamt Calw gekommen war, i. J. 1810 durch Münchingen mit Mauerhof, wogegen Weissach, welches seit dem Jahr 1807 dem Oberamt einverleibt

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 076. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_076.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)