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Die vorbeschriebenen Straßenzüge, in soweit sie nicht durch Waldungen führen, sind mit wenigen Ausnahmen mit Obstbäumen besetzt. Auch die an diesen Straßenzügen liegenden Etterstraßen sind im Allgemeinen in einem ziemlich geordneten Zustande, und fast durchgängig mit gepflasterten Kandeln versehen.


3. Gewerbepolizeiliche Anstalten.

Vermöge einer im Jahre 1841 getroffenen Einrichtung sind außer der Oberamtsstadt noch in Weil der Stadt und Heimsheim Pfechtämter zur Pfechtung und Stempelung der Maaße und Gewichte errichtet worden. Auch bestehen in den Orten Eltingen, Heimerdingen, Hemmingen, Merklingen, Münchingen, Renningen, Weil dem Dorf, Wimsheim Anstalten für das Eichen von Fässern und Keltergeschirren.


e. Sonstige polizeiliche Anstalten.
1. Gesundheitspolizeiliche Anstalten.

Neben dem vom Staat besoldeten Oberamtsarzte besteht noch ein Unteramtsarzt mit dem Sitze in Weil der Stadt. Der Oberamts-Wundarzt mit dem Sitz in Leonberg, sowie ein daselbst wohnender Oberamtsthierarzt, welcher zu selbstständiger Behandlung von Epizootien ermächtigt ist, beziehen Wartgelder von der Amtskörperschaft.

Außer diesen verschiedenen öffentlichen Ärzten practiciren noch sechs innere Ärzte im Bezirk, zwei zu Leonberg, einer in Weil der Stadt, einer in Merklingen, einer in Kornthal und einer in Heimsheim.

Apotheken sind zwei in Leonberg (eine mit persönlicher Concession), eine in Weil der Stadt, eine in Merklingen und eine Filialapotheke in Kornthal.

Wundärzte, gewöhnlich mit Wartgeldern von den Gemeinden, sind in sämmtlichen Orten, ausgenommen Hirschlanden, Schöckingen, Gebersheim, Warmbronn, Flacht, Wimsheim, Hausen, Friolzheim, Perouse, Münklingen. Die gemeinschaftliche Casse der Chirurgen besitzt ein Capital-Vermögen von 470 fl., einige wundärztliche Utensilien und eine kleine Bücher-Sammlung.

An den nöthigen Hebammen und Leichenschauern fehlt es nicht.

Geprüfte Thierärzte sind außer dem bereits angefügten Oberamts-Thierarzte noch zwei im Bezirke, die beide in Weil d. St. wohnen.

Weil d. St. hat einen eigenen Kleemeister, die 26 übrigen Orte waren bisher dem Kleemeistereibezirk Leonberg zugewiesen. Es steht aber jetzt nach dem kürzlich erfolgten Tode des Leonberger Kleemeisters eine neue Bezirks-Eintheilung bevor.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 067. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_067.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)