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2) Die Straße von Heimsheim über Merklingen, Weil der Stadt gegen Herrenberg, mit einer Abzweigung gegen die baden’sche Grenze in der Markung Hausen. Diese Straße mündet von dem unter 1) beschriebenen Straßenzug im Etter Heimsheim aus, und führt über die Markungen Heimsheim, Hausen, Merklingen, Weil der Stadt, durch die Orte Merklingen und Weil der Stadt bis zum Beginne der Markung Schaffhausen, O. A. Böblingen.

3) Die Straße von Calw über Weil der Stadt, Renningen, Leonberg etc. gegen Schwieberdingen und Markgröningen. Diese Straße verbindet den untern Schwarzwald mit dem Unterland und wird „die Weinstraße" genannt; sie tritt mit dem Anfang der Markung Weil der Stadt gegen Simmozheim, O. A. Calw, in den Oberamtsbezirk Leonberg ein, durchzieht die Markungen Weil der Stadt, Ihinger Hof, Renningen, Eltingen, Leonberg, Ditzingen und Münchingen, und die Orte Weil der Stadt, Renningen, Eltingen, Leonberg, Ditzingen und Münchingen; überschreitet in der Markung des letztgenannten Orts die Stuttgart-Frankfurter Route und verläßt den Oberamtsbezirk an der Grenze der Markung Münchingen gegen Markgröningen, O. A. Ludwigsburg. In den Jahren 1847-49 wurden die steilen Steigen am Gottesacker in der Markung Weil d. St., und am sogenannten Hasenbrunnen in der Markung Leonberg corrigirt; auch ist im Jahr 1849 eine wesentliche Verbesserung in der Markung Ditzingen, durch Erweiterung eines Hohlwegs, vorgenommen worden.

4) Die Straße von Ditzingen über Weil dem Dorf nach Stuttgart. Dieser Straßenzug mündet im Etter Ditzingen von der zuvor beschriebenen Straße aus, und führt durch den Ort Weil dem Dorf über die Markungen Ditzingen und Weil dem Dorf zur Oberamtsgrenze, von wo aus sie in ihrer Fortsetzung über Feuerbach in die Stuttgart-Frankfurter Route einmündet. In neuerer Zeit wird diese Straße mit Benützung des weitern Zugs von Ditzingen über Leonberg, Renningen, Weil der Stadt von der Post von Stuttgart nach Calw befahren.

An dem Beitrag, welchen der Staat zur Unterhaltung der vorbeschriebenen vier Vicinalstraßen seit dem 1. Juli 1846, in stets widerruflicher Weise, mit jährlichen 3132 fl. gewährt, trifft es der Gemeinde Gerlingen 200 fl., Eltingen 475 fl., Leonberg 316 fl., Gebersheim 30 fl., Rutesheim 96 fl., Perouse 30 fl., Heimsheim 180 fl., Friolzheim 20 fl., Hausen 80 fl., Merklingen 110 fl., Weil der Stadt 370 fl., Renningen 350 fl., Ditzingen 325 fl., Münchingen 150 fl., Weil dem Dorf 400 fl.

Mit alleiniger Ausnahme des über die Domäne Solitude führenden Cameralstraßendistrikts, zu dessen Unterhaltung Liaskalk angewendet wird, werden sämmtliche Straßen des Oberamtsbezirks mit Muschelkalk unterhalten.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 066. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_066.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)