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zugleich den Ursprung des Bärenbachs bildet, der See am Seewald, 3/4 Stunden südöstlich von Münchingen, der Schloßsee in Münchingen, der 11/2 Morgen große Renninger See, 1/2 Stunde nordöstlich von Renningen, der Ursprung des Maisgrabens bei Warmbronn, der 2 Morgen große Ursprung des Gotzenbachs bei Heimsheim, ein See zunächst an Leonberg, ein 1/4 Morgen großer See bei Rutesheim und ein kleiner Weiher westlich von Hirschlanden. Außer diesen befinden sich beinahe in allen Orten des Bezirks Wetten, welche theils zum Schwemmen der Pferde, theils auf den Fall von Feuersgefahr angelegt wurden. Abgegangene Seen sind: der Eltinger See, welcher bei dem noch vorhandenen Eltlinger Seehaus eine Fläche von 433/4 Morgen einnahm; der 781/4 Morgen große Gerlinger See; der längst abgegangene 16 Morgen große See bei Hemmingen und der erst seit 15 Jahren trocken gelegte kleine Tachensee.


3. Naturschönheiten.

Der Oberamtsbezirk hat im Ganzen genommen ziemlich viel Abwechslung und manche malerische Partie und ist besonders reich an Punkten mit ausgedehnten und reizenden Aussichten. Unter diesen zeichnet sich die Solitude aus, wo sich dem Auge ein Panorama entfaltet, das zu den schönsten des Landes gehört (s. d. Ortsbeschr.). Weitere Punkte mit schönen Aussichten sind: der Schloßberg bei Gerlingen, das sog. Studentenbergle bei Eltingen, der Engelberg bei Leonberg, der Lemberg bei Weil dem Dorf, das Hennenhäusle und das Burgfeld bei Rutesheim, die Höhe bei Heimerdingen, der Betzenbuckel zwischen Heimsheim und Friolzheim, der Predigtplatz bei Weil d. St., der Berghof, die Kuppelzen bei Münklingen, der Mühlberg bei Malmsheim und das Katzenloch bei dem Ihinger Hof.


4. Boden.

Der Boden, welcher im größeren Theil des Bezirks zu den ergiebigeren des Landes gehört, richtet sich nach den vorkommenden Gebirgsschichten, indem derselbe theils aus deren Trümmern und Zersetzungsprodukten, theils aus Diluvial- und Alluvial-Ablagerungen besteht. Auf den Höhenzügen im Südosten des Bezirks tritt eine mehr oder weniger mit Thon gemengte Zersetzung des grobkörnigen Keupersandsteins als etwas magerer Sandboden auf, dem in unbedeutender Tiefe entweder der Sandstein selbst oder kalter, wasserhaltiger Thon zur Unterlage dienen. Diese Unterlage wirkt nicht ungünstig auf die Fruchtbarkeit des Bodens, indem hiedurch auf diesen, den austrocknenden Winden sehr ausgesetzten Höhen die Feuchtigkeit länger unterhalten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 012. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_012.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)