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indem Weilheim und die 2 letzteren Orte 1551 um die Gewissensfreiheit baten, worauf sich die Conventualen in das Kloster St. Peter zurückzogen.

Bis dahin waren folgende geistliche Pfründen in Weilheim:

1. Die Pfarrei zu St. Peter.
2. Des h. Kreuzes Caplanei. Die Erben des Ritters Kraft v. Lichteneck stiften 1360 für diesen eine Seelmesse an des h. Kreuzes Altar in der Pfarrkirche, wohin schon Kraft eine Schenkung gethan „ob er die Stadt vnd die Burger ze Wilhain je geschädigt hab oder übernossen, anders, denn er sollt, daß ihme das ain Beßrung sy an der Seel.“ Der Abt von St. Peter hatte sie zu verleihen.
3. Die Nicolaus Caplanei. Mit Zustimmung des Grafen Eberhard v. W. und des Abts von St. Peter stiften und dotiren Richter und Gemeinde der Stadt W. 1394 »primariam missam perpetuam ac prebendam ... in altari S. Nicolai situati in dextro latere ecclesie parochialis in W.«; sie sollen das Präsentations- und der Abt das Ernennungs-Recht haben.
4. St. Bernhards Caplanei. Sie wird bereits 1412 genannt. St. Peter und die Stadt hatten sie abwechslungsweise zu verleihen, nachdem diese 1500 die Pfründe aufs Neue ausgestattet hatte.
5. Die Frauen Caplanei. Schon Graf Ulrich v. Aichelberg stiftete dieselbe 1333 in Gemeinschaft mit der Stadt, mit Gunst des Abts und des Convents von St. Peter, „denen dann vnser Pfarrkirch incorporirt ist.“ Weil sie aber an Pfingsten 1461 „vß Feuers Noth merklichen Schaden empfangen,“ wobei auch das Pfründhaus verbrannte, so wurde die Stiftung 1520 von der Stadt erneuert und von derselben das Ernennungs-Recht sich vorbehalten.
6. Die St. Calixten Pfarrei.

Nach dem Lagerbuche von 1560 lag noch damals bei dem obengedachten Egelsberge ein See, den aber schon das Landbuch von 1624 nicht mehr aufführt. – Bei dem vorgedachten Egelsberge lagerte 1701–1703 ein kaiserliches Heer. (S. oben S. 107.) Der Liassand- und Kalkstein-Brüche ist S. 33 gedacht.

Nahe an Weilheim erhebt sich der Limberg oder die Limburg, ein kegelförmiger, ganz freistehender, Vorsprung der Alp, von dieser ganz abgelöst, 1861 Par. Fuß über dem Meere. Hier stand einst die Burg Limburg, von welcher

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_290.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)