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als Lehen von Württemberg an eine Linie der Späth, die hier dritthalb Jahrhunderte blühte. Nach Sulger (I. 316) ernannte Abt Conrad von Zwiefalten 1385 »Vunco Speth de Sulzburg« zu einem Schirmvogt in Wilzingen. S. oben S. 246. Hans Eitel Späth wird 1584 mit Sulzburg belehnt: „nemlich soweit als man mit einem Stein herab vnd wieder hinaufwerfen kann.“ Alles, was außer diesem Bezirke lag, erhielt Späths Schwester Anna, verwittwete von Remchingen. Mit Johann Friedrich Späth erlosch der Mannsstamm dieses Zweiges, worauf 1640 Philipp Ludwig Schilling von Canstatt das Gut als Mannlehen erhielt; und als auch dieser, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen, starb, wurde es 1675 seinen Töchtern, Anna Catharina und Ursula Margaretha, als ein Kunkellehen überlassen. Die letztere verkaufte 1677 an ihre Schwester, an Wilhelm Kameytzky verheirathet, ihren Antheil und 1692 oder 1695 verkaufte diese das Ganze an die Herzogin Sybille v. W. für 3000 Reichsthaler. Im J. 1714 besaß es Benjamin v. Mentzingen, dessen Nachkommen 1819 dasselbe nebst Rauber an Unterlenninger Bürger verkauften, nachdem sie zuvor das auf Sulzburg und Rauber geruhte Heimfallsrecht mit 3600 fl. dem Staate abgekauft hatten. Das Schloßgut Sulzburg bestand damals aus der Ruine, einigen Ökonomiegebäuden, einem Stück Fischwasser in der Lauter, einer Weidegerechtigkeit auf der Markung von Ober- und Unter-Lenningen und aus 62 M. 31/2 V. 40 Rth. Äckern, Wiesen, Weinbergen und Gärten. (Riecker S. 85.)

Wann die Burg zerstört wurde, kann nicht angegeben werden. Nach dem Lagerbuche vom Jahre 1694 war sie noch in bewohnbarem Zustande. Es ist zu bedauern, daß die Eigenthümer dieser schönen Ruine für ihre Erhaltung nicht genügend besorgt sind.


22. Gemeinde Weilheim an der Teck,
mit den Parzellen Häringen, Herzogenau und Pfundhardt.

a. Weilheim, in älteren Zeiten auch Wilhain, Wilheim, Städtchen mit 3626 evangl. und 6 kath. Ortsangehörigen und (1840) 3219 ortsanwesenden Einwohnern, südöstlich 11/2 Stunde von Kirchheim; die Höhe s. oben S. 27.

Weilheim liegt am Anfange des Neidlinger Thales, am Fuße der mit Reben und Obstbäumen bepflanzten Limburg, in der Kirchheimer Thalebene, in welche die auf den

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_278.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)