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Das Kl. Roth verkaufte 1411 dem Junker Conrad von Freyberg, genannt Stubenrauch, gesessen zu Wielandstein, all sein Gut zu Sch. mit Zwingen, Bännen, Ehehaftin und Gewaltsamin, nichts ausgenommen, als die Dienste, die dem Grafen v. Württ. daraus gehören, um 830 Pfd. Hl. Kurz darauf bekennt Graf Eberhard v. Württ., daß die Vogtei über dieses Gut sein sey, indem sie zu Wielandstein gehöre; und da er dem v. Freyberg die Burg Wielandstein verpfändet habe, so solle er auch die Vogtei zu Sch. inhaben und nutzen solange, bis die Pfandschaft gelöst sey. Die Lösung scheint bald stattgefunden zu haben, denn Graf Eberhard verpfändete schon 1416 wieder an Conrad v. Freyberg „Wielandstein vnser Vesti die hinter Burg gen der Albe gelegen“ mit allen Nutzen, Gülten, Gewaltsami an Gericht, Zwingen, Bännen, Leuten und Gütern, Die Lösung soll erst nach Conrads Tode stattfinden. Im J. 1427 bekennen Eberhard, Albrecht, Heinrich und Michel von Freyberg, Gebrüder, daß ihr „natürlicher Vater Conrad von Freyberg, genannt Stubenroch, ihnen all das Seine gegeben vnd vermacht vnd sich nur vorbehalten habe Schopfloch mit allen Gülten, Zinsen vnd Zugehörten. Es sollen auch die von Schopfloch gebunden vnd pflichtig seyn gen Wielandstein mit Ackergau vnd mit Mähen, so Herkommen ist.“

Diese Pfandschaft war zwar noch 1437 in den Händen der von Freyberg, scheint aber bald gelöst worden zu seyn, da schon 1461 Schopfloch und Krebsstein des Pfluggeldes und Madtagsdienstes befreit wurden. Daß aber schon mit Gutenberg, zu dessen Stab der Ort gehörte, und mit welchem er auch sonst in nähererer Verbindung gestanden, die Hohheit an Württemberg gekommen ist, haben wir oben S. 188 und 261 gezeigt. Das alte Erbrecht s. oben S. 103.

Im Jahr 1461 soll der Ort durch einen großen Brand, der vielleicht jene Befreiung nach sich zog, viel gelitten haben. In Folge des 30jährigen Krieges zählte er noch im J. 1651 nur 9 Bürger.

Der häufigen Erdfälle, der selteneren Pflanzen und Mineralien ist oben S. 12, 35 und 37 gedacht.

b. Die Torfgrube; ein Wohnhaus mit einigen Ökonomiegebäuden, liegt in einem Einschnitte der Alp auf der Markung von Sch., wohin sie auch eingepfarrt ist, zwischen Sch. und Ochsenwang, 2338 Par. Fuß über dem Meere. Sie wurde, wie oben S. 29 bemerkt, von dem verstorbenen Commerzienrath Glöckler zu Kirchheim

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_272.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)