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in Pfandweise auf eine Wiederlosung versetzt vnd verschrieben seyn, zu rechtem Erblehen.“ Graf Ulrich machte im Jahre 1461 Gegenvorstellungen, indem er ausführte, daß Schloß und Herrschaft Teck mit allen ihren Zugehörungen schon durch seine Voreltern erworben worden seyen, und daß das Vorgeben Welzli’s, als ob Österreich noch ein Pfand- und Losungs-Recht an die Herrschaft hätte, durchaus keinen Grund habe. Allein erst im Jahre 1490 kam zwischen König Maximilian und Graf Eberhard dem Älteren ein Vertrag zu Stande, wodurch sich Österreich des Losungsrechtes für immer begab.[1]

Bei der Erhebung der Grafschaft Württemberg zum Herzogthum im Jahre 1495 erlangte Graf Eberhard das Vorrecht, Teck als ein besonderes Herzogthum vom Reich zu Lehen zu empfangen. Daher führten die Herzoge von Württemberg von nun an den Titel der Herzoge von Teck, und bewarben sich auch um eine besondere Stimme auf dem Reichstag. Obgleich aber sowohl Kaiser Leopold im Jahre 1699 als Kaiser Joseph I. im Jahre 1708 Zugeständnisse gemacht hatte, so wollte es doch nie gelingen, bis endlich am Ende des deutschen Reichs, im Jahre 1803, dem Verlangen entsprochen wurde.

Von den Dienstleuten war vorhin die Rede. Was das im Jahre 1495 dem württemberg’schen einverleibte teck’sche Wappen betrifft, so bestand dasselbe in sogenannten Wecken oder Rauten im goldenen Felde, die ursprünglich mit gelb und schwarz abwechselten, nach der eben gedachten Verbindung aber gelbe Farbe erhielten. Der Helm des Wappens mit einem geweckten Brackenkopfe mit rothausschlagender Zunge versehen, hatte auch nach der Erhebung zum Herzogthum eine Krone nicht erhalten, vermuthlich, weil die teck’schen Lande auch unter den Herzogen von Teck, ein Herzogthum nicht heißen konnten.[2]

  1. Sattler, Gesch. Württ. unter den Grafen, II. S. 242 u. IV. S. 18.
  2. S. Näheres in den Württ. Jahrb. 1818. S. 176 u. f. Wie das Königseggsche Wappen, das gleichfalls Wecken im Schilde hat, so scheint auch dieses
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)